Mobilitätsdienstleistung Moovel testet Ridesharing mit V-Klassen

Redakteur: Christian Otto

In Stuttgart arbeiten die Daimler-Tochter Moovel und der dortige Nahverkehr an einem neuen Mobilitätsangebot, das ab 2018 in Serie gehen soll. Dabei werden Fahrtanfragen gebündelt und intelligent auf die kürzesten Routen gelenkt.

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Mit V-Klassen und einem gezielten Ridesharing-Ansatz ergänzt Moovel das Angebot des Stuttgarter Nahverkehrs.
Mit V-Klassen und einem gezielten Ridesharing-Ansatz ergänzt Moovel das Angebot des Stuttgarter Nahverkehrs.
(Bild: Daimler)

Die Daimler-Tochter Moovel und die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) werden in Stuttgart ein neues Mobilitätsangebot testen, das Kunden flexibel und bedarfsgerecht buchen können sollen. Die Pilotphase des neue On-Demand-Angebots läuft unter der Bezeichnung „Flex Pilot“ an ausgewählten Tagen ab dem 14. Dezember 2017 an. Noch im ersten Halbjahr 2018 startet dann der Service unter dem Namen „SSB Flex“ mit der SSB als Betreiber.

Die „Flex Pilot“-Flotte der „moovel Group“ besteht zunächst aus zehn Mercedes-Benz V-Klasse Fahrzeugen, die per App buchbar sind. Während der Testphase fallen dabei keine Kosten an. Auch die App ist kostenlos.Nach dem regulären Start des „SSB Flex“-Service im kommenden Jahr werden in der App dann alle Fahrmöglichkeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln im VVS-Gebiet samt „SSB Flex“-Shuttle in möglichen Kombinationen angezeigt. Sie können auch direkt per App gebucht und bezahlt werden.

Intelligenter Algorithmus

Der neue Mobilitätsdienst basiert auf der „Moovel On-Demand“-Plattform. Diese kombiniert eine intelligente Fahrtenführung, das sogenannte „Routing“, und die Bündelung von Fahrtanfragen, das sogenannte „ Pooling“. Wollen weitere Personen eine ähnliche Strecke zurücklegen, bündelt der eingesetzte Algorithmus die Anfragen. Dadurch können sich mehrere Fahrgäste ein Fahrzeug teilen – Stichwort: „Ridesharing“. Die Routen sind entsprechend dynamisch, Fahrt- und Ankunftszeiten wie auch die optimalen Start- und Endhaltestellen werden jeweils individuell berechnet.

Die Nutzung soll laut Moovel sehr einfach sein: Die App lokalisiert den Nutzer und zeigt passende Shuttle-Angebote zum gewünschten Ziel an. Entscheidet sich der Nutzer für den Service, wird er in fußläufiger Entfernung von seinem Standort abgeholt. Hierfür hat Moovel eine Vielzahl von Abhol- und Ausstiegspunkten - sogenannte „virtuelle Stopps“ – in dem Service-Gebiet festgelegt. Um sicherzustellen, dass der Nutzer schnellstmöglich von A nach B kommt, werden die Fahrtrouten laufend unter Einbeziehung von Echtzeitdaten aus dem Straßenverkehr und dem ÖPNV-Netz berechnet und aktualisiert.

Moia testet ähnliches Angebot

Zudem berechnet ein Algorithmus die erwartete Nachfrage laut Unternehmensangaben bereits im Voraus und ermöglicht eine entsprechend prädiktive, das heißt prognostizierbare, Flottensteuerung. Ähnliche Fahrtwünsche werden durch den On-Demand-Algorithmus gebündelt, so dass sich mehrere Fahrgäste ein Fahrzeug teilen. Das „Flex Pilot“-Testgebiet ist etwa 30 Quadratkilometer groß und wird im Verlauf der Pilotphase gegebenenfalls erweitert.

Einen ähnlichen Test vollzieht seit Oktober auch die Volkswagen-Tochter Moia in Hannover. Dort setzt die für Mobilitätsdienstleistungen zuständige Konzernmarke VW Multivan T6 ein, die ebenfalls über App gepoolt und geshared werden können.

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