Automotive Ethernet Neues Multi-Gigabyte-Netz für Autos

Autor / Redakteur: Dipl.-Ing. (FH) Hendrik Härter / Sven Prawitz

Automotive-Ethernet vernetzt im Fahrzeug Sensoren, Steuergeräte und Infotainmentsysteme. Der aktuelle Standard ist MultiGBASE-T1. Was er kann und was die Test-Hardware leisten muss.

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Das Ethernet-Netzwerk wird seit 2008 in Fahrzeugen eingesetzt und die Datenübertragungsraten sukzessive erhöht.
Das Ethernet-Netzwerk wird seit 2008 in Fahrzeugen eingesetzt und die Datenübertragungsraten sukzessive erhöht.
(Bild: Rohde & Schwarz)

Wer in ein modernes Fahrzeug steigt, wird von der schieren Zahl der Assistenzsysteme regelrecht erschlagen. Die Fahrzeuge sind mit Sensoren, Kameras und Lidar-Systemen ausgestattet. Die elektronischen Helfer warnen und schützen die Fahrer sowie die anderen Verkehrsteilnehmer vor den Tücken des Straßenverkehrs. Die Technik setzt sich zusammen aus DCUs (Domain Control Units), ECUs (Electronic Control Units), GPUs (Graphics Processing Units), hochauflösenden Kameras, Sensoren und Speichergeräten für erweiterte Fahrerassistenzsysteme (ADAS), Konnektivität und Navigation. Herzstück für die Fahrzeug-interne Kommunikation ist Automotive Ethernet, das sich zum Standard für das vernetzte Auto entwickelt hat.

Zum Durchbruch verholfen hat ihm die BroadR-Reach-Technik. Sie ist ein robustes, gewichts- und platzsparendes System, um große Datenmengen bis 100 MBit/s zu übertragen. Dabei werden die strengen Vorgaben des Automotive-EMV-Standards eingehalten. Denn nichts wäre schlimmer, als wenn wichtige Daten auf dem Weg zum Steuergerät gestört würden. Im Vergleich zu den bekannten Automotive-Bussen, wie dem LIN- und CAN-Bus sowie FlexRay, haben BroadR-Reach und die folgenden auf Ethernet-basierenden Automotive-Standards den Vorteil, dass sie alle Automotive-Applikationen der Fahrerassistenzsysteme unterstützen.