Tempolimit Niederlande: Tempo 100 auf Autobahnen

Autor / Redakteur: Holger Holzer/SP-X/Thomas Günnel / Thomas Günnel

Ende des vergangenen Jahres planten die Niederlande, Tempo 100 auf Ihren Autobahnen einzuführen. Ab sofort gilt das Tempolimit, wenn auch tageszeitlich begrenzt.

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In den Niederlanden gilt ab sofort zwischen 6 und 19 Uhr Tempo 100 auf allen Autobahnen.
In den Niederlanden gilt ab sofort zwischen 6 und 19 Uhr Tempo 100 auf allen Autobahnen.
(Bild: Audi)

Auf den Autobahnen der Niederlande gilt ab sofort zwischen 6 und 19 Uhr eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h. Bislang war auf einzelnen Abschnitten auch ganztägig Tempo 120 oder 130 erlaubt. Grund für das Limit sind zu hohe Stickoxid-Emissionen, die die vorgegebenen EU-Grenzwerte erheblich übersteigen. Außerdem soll die Regelung die CO2-Emissionen senken und für einen besseren Verkehrsfluss sorgen.

Die entsprechenden Schilder sind laut des niederländischen Verkehrsministeriums bereits aufgestellt, viele Navigationsgeräte dürften aber noch mit alten Daten arbeiten. Autofahrer sollten daher vorsichtig sein: Geschwindigkeitsüberschreitungen sind in den Niederlanden teuer, zehn Kilometer pro Stunde zu viel können bis zu 60 Euro kosten, 20 km/h über dem Grenzwert sogar 174 Euro. Wer 30 Kilometer pro Stunde zu schnell ist, zahlt 300 Euro. Alle Knöllchen, die höher als 70 Euro ausfallen, werden nach Deutschland weitergeleitet.

Hauptproblem Stickoxide

Das Tempolimit ist Teil des sogenannten „Stickstoffplans“ der niederländischen Regierung, der noch weitere Maßnahmen für weniger Stickoxid-Emissionen enthält. Die Niederlande emittieren schon länger zu viele Stickoxide – gemessen an der Fläche des Landes – und überschreiten damit EU-Grenzwerte deutlich. Der „Raad van State“, höchstes Gericht und Beratungsgremium der Regierung der Niederlande, hatte deshalb im Mai 2019 große Bauvorhaben gestoppt – und die Regierung aufgefordert, wirksamere Maßnahmen zur Stickoxidreduzierung zu ergreifen. Anderenfalls würden die Bauprojekte gestrichen: darunter Wohnungen und Infrastrukturbauten wie die Erweiterung von Autobahnen. Auch beim Bauen wird, etwa durch den Erdaushub, Stickstoff freigesetzt.

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