Elektromobilität Nio eröffnet erste europäische Batterietausch-Station
Den Akku tauschen statt ihn zu laden: In China setzt sich dieses Prinzip immer mehr durch. In Europa gibt es jetzt auch die erste Station, an der das möglich ist.
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Das chinesische E-Auto-Start-up Nio hat in Norwegen seine erste europäische Batterietausch-Station eröffnet. Wie aus einem Twitter-Beitrag von Nio Deutschland hervorgeht, ist die erste „Power Swap Station“ seit Mitte dieser Woche in Oslo in Betrieb. Nio bietet seine Fahrzeuge seit September 2021 auf dem norwegischen Markt an.
Das Unternehmen setzt bei der Stromversorgung seiner Autos nicht nur auf klassische Ladestationen. Die Fahrzeuge verfügen über Tauschbatterien, die an den Stationen innerhalb von drei Minuten gewechselt werden können. In China nahm Nio jüngst die 700. Tauschstation in Betrieb, zum Jahresende sollen es 1.300 sein. Bis Ende 2025 plant Nio weltweit 4.000 aktive Batteriewechselstationen, davon etwa 1.000 außerhalb Chinas. In Norwegen hat das Unternehmen bislang 20 Stationen angekündigt. Nio-Fahrer müssen die Batterie nicht mit kaufen, sondern können sie zum Fahrzeug dazu mieten (Battery as a Service).
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Industriestandard in China
In China bieten inzwischen mehrere Hersteller vollautomatische Batterietauschsysteme an. Einer der ersten war BAIC – zunächst mit dem Fokus auf Taxis. Zuletzt hatte der Autobauer die vierte Generation seiner Battery-Swap-Stationen vorgestellt, an denen der Austausch nur 30 Sekunden dauern soll.
Auch Geely, Changan, SAIC und FAW sind inzwischen auf diesen Zug aufgesprungen. Zuletzt stellte der Zell- und Batteriehersteller CATL mit seiner Tochter CAES eine solche Station vor. Die Chinesen halten diese Technik für zukunftsträchtig. Seit Anfang November existiert dort ein Industriestandard für den automatischen Batterietausch.
In Deutschland ist tauschen statt laden bisher nur beim Elektro-Kleinwagen-Hersteller E-Go möglich. Allerdings müssen die Fahrzeuge dazu etwa eine Stunde in die Werkstatt.
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Nio verkauft seit 2018 Autos in China. Im Sommer 2021 eröffnete das Start-up seinen ersten europäischen Standort in Norwegen. Das Unternehmen bietet dort bislang das SUV ES8 an. In diesem Jahr will der Autobauer mit der Limousine ET7 auf dem deutschen Markt starten. Daneben soll es die Fahrzeuge der Chinesen ebenfalls ab 2022 auch in den Niederlanden, Schweden und Dänemark geben. Im vergangenen Jahr lieferte Nio rund 91.000 Fahrzeuge aus.
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