Northvolt Hohe Strompreise gefährden Batteriefabrik in Schleswig-Holstein

Quelle: dpa

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Der Bau des neuen Northvolt-Batteriewerks in Schleswig-Holstein könnte sich verzögern. In der „FAZ“ nennt der Chef des schwedischen Unternehmens Gründe.

Northvolt hatte im März den Plan angekündigt, in Heide ein großes Batteriewerk zu errichten.
Northvolt hatte im März den Plan angekündigt, in Heide ein großes Batteriewerk zu errichten.
(Bild: Northvolt)

Die schleswig-holsteinische Westküste wird womöglich länger auf die schon als „Leuchtturmprojekt“ gefeierte Batteriezellfertigung mit tausenden neuen Jobs warten müssen. „Die Fabrik in Heide könnte sich verzögern“, sagte der Chef des schwedischen Northvolt-Konzerns, Peter Carlsson, der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. „Mit den aktuellen Strompreisen sehen wir die Wirtschaftlichkeit von energieintensiven Projekten in Deutschland gefährdet.“

Eine Entscheidung ist demnach aber nicht gefallen. „Wir führen hierzu sehr intensive und gute Gespräche mit der Bundes- und Landesregierung. Wir alle wollen Heide möglich machen“, wird Carlsson zitiert.

Tausende neue Arbeitsplätze möglich

Northvolt hatte im März den Plan angekündigt, in Heide ein großes Batteriewerk zu errichten. Der weit gediehene Ausbau der Windenergie an der Westküste war als ein wichtiger Standortvorteil genannt worden. Als Investitionsvolumen sind bis zu 4,5 Milliarden Euro im Gespräch.

Bislang gibt es allerdings nur eine Absichtserklärung mit der Landesregierung in Kiel, die Northvolt bis Ende 2022 Zeit für eine endgültige Entscheidung gibt. Es winken bis zu 3.000 direkte Arbeitsplätze in der einst strukturschwachen Region. Weitere verspricht sich das Land von der Ansiedlung von Zulieferern.

Northvolt ist wichtiger Partner von Volkswagen auf dem Weg zur Elektromobilität. Die Niedersachsen sind mit 20 Prozent an den Schweden beteiligt.

USA kommt als Standort in Frage

Nun bringt Carlsson die USA als möglichen Standort ins Gespräch. „Wir wollen weiter ein europäischer Champion und Marktführer sein. Aber wir sind jetzt an einem Punkt, an dem wir möglicherweise der Expansion in den USA zunächst Vorrang gegenüber Europa geben“, zitiert ihn die Zeitung.

Der Northvolt-Chef argumentiert dabei auch damit, dass in den USA eine höhere Förderung möglich sei. „Wir sollten in Europa überlegen, wie wir unsere Förderinstrumente erweitern, um ein Gegengewicht zu den finanziellen Anreizen in den USA zu schaffen“, sagte Carlsson der Zeitung. „Wenn die EU das will, dann müssen dafür auch mehr Mittel bereitgestellt werden.“ Bund und Land hatten Northvolt im Mai Fördermittel von 155 Millionen Euro zugesagt, von denen der Bund 70 Prozent übernimmt.

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