Wirtschaft Renault-Bilanz erstes Halbjahr 2022: Teurer Rückzug aus Russland

Von Andreas Wehner |

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Im ersten Halbjahr hat Renault deutlich weniger Autos verkauft. Hauptgrund: Der Hersteller konnte wegen der Chip- und Lieferkrise nicht mehr Fahrzeuge bauen. Hinzu kam der Rückzug aus Russland.

Der Mégane E-Tech steht für die Transformation der Marke Renault.
Der Mégane E-Tech steht für die Transformation der Marke Renault.
(Bild: Hungary Out/Renault)

Die weltweiten Verkäufe des französischen Autoherstellers Renault sind im ersten Halbjahr deutlich zurückgegangen. Zusätzlich zur Liefer- und Rohstoffkrise dämpfte der Rückzug aus Russland die Bilanz. Wie der Konzern am Dienstag (12. Juli) mitteilte, sank der Absatz im ersten Halbjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 29,7 Prozent auf gut eine Million Pkw und leichte Nutzfahrzeuge. Ohne das Russland-Geschäft gingen die Verkäufe um zwölf Prozent zurück.

Die Kernmarke Renault musste dabei ein Minus um 16,5 Prozent auf 717.000 Pkw und leichte Nutzfahrzeuge hinnehmen, während Dacia im selben Zeitraum die Verkäufe um 5,9 Prozent auf 278.000 Einheiten steigerte. Renault hätte durchaus mehr Autos verkaufen können, konnte aber nicht mehr bauen. „Was wir produziert haben, haben wir auch verkauft“, sagte Fabrice Cambolive, Chief Operating Officer und Senior Vice President der Marke Renault, am Dienstag bei einem Pressegespräch. Für das zweite Halbjahr kündigte er aber eine bessere Verfügbarkeit an.

Steigende Preise, aber bessere Leasingkonditionen

Wie auch andere Marken hatte Renault zuletzt seine Preise angehoben. „Die Rohstoffpreise ließen uns keine andere Wahl“, sagte Cambolive. Allerdings hätten sich zuletzt mehr und mehr Kunden für Leasing-Verträge entschieden. Und da die prognostizierten Restwerte stiegen, könne Renault günstigere Leasingkonditionen anbieten.

Auf einem guten Weg sieht Fabrice Cambolive Renault bei der Umsetzung seiner Strategie „Renaulution“. Bei allen drei Kernpunkten des Plans könne Renault Fortschritte vorweisen. So sei der Anteil der elektrifizierten Fahrzeuge europaweit von 26 Prozent im ersten Halbjahr 2021 auf 36 Prozent in den ersten sechs Monaten dieses Jahres gestiegen.

Das Flottengeschäft verlor an Bedeutung, während 53 Prozent der Verkäufe über den Handel an Endkunden gingen. Im Vorjahreszeitraum hatte dieser Anteil noch 40 Prozent betragen. Auch die Höherpositionierung funktioniert: Der Anteil der C-Segment-Fahrzeuge am gesamten Verkaufsmix stieg von 23 auf 32 Prozent.

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