Wirtschaft So groß ist die Gehaltskluft zwischen Auto-Vorständen und ihren Mitarbeitern

Von Christoph Seyerlein

Im Durchschnitt verdienten Vorstände von DAX-Konzernen im vergangenen Jahr das 49-fache ihrer Mitarbeiter. Am weitesten klaffte die Schere bei Volkswagen auseinander.

Volkswagen-Chef Herbert Diess war 2019 der Top-Verdiener unter den DAX-Vorständen.
Volkswagen-Chef Herbert Diess war 2019 der Top-Verdiener unter den DAX-Vorständen.
(Bild: Volkswagen)

Die Vorstandsgehälter bei den 30 im deutschen Leitindex DAX-gelisteten Unternehmen sind 2019 das zweite Jahr in Folge gesunken. Im Vergleich zu 2018 bekamen die Topmanager durchschnittlich 0,3 Prozent weniger Geld, wie aus einer Auflistung der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hervorgeht. Finanzielle Sorgen muss sich aus dieser Riege dennoch niemand machen: Das Durchschnittsgehalt lag bei 3,4 Millionen Euro.

Volkswagen Topmanager verdienen 86-mal mehr als Beschäftige

Damit verdienten Vorstände von DAX-Unternehmen zuletzt im Schnitt das 49-fache ihrer Mitarbeiter. Einen deutlichen Ausreißer nach oben gibt es dabei in der Autobranche: Volkswagen zahlte seinen Vorständen laut der DSW im vergangenen Jahr eine Durchschnittsvergütung von knapp 5,7 Millionen Euro. Bei einem durchschnittlichen Aufwand von 66.000 Euro pro Mitarbeiter, erhielten die Topmanager damit 86-mal mehr Geld als die Beschäftigten. Bei keinem DAX-Konzern geht die Schere weiter auseinander.

Über dem Schnitt liegt auch Continental. Zwar verdienten die Vorstände beim Zulieferer im vergangenen Jahr mit durchschnittlich 2,57 Millionen Euro weniger als viele andere DAX-Topmanager. Der Wert reichte trotzdem dafür aus, den durchschnittlichen Personalaufwand für einen gewöhnlichen Conti-Mitarbeiter (49.000 Euro) um das 55-fache zu übersteigen. Daimlers Spitzenkräfte erhielten laut der Auswertung 2019 ein Durchschnittssalär von knapp 3,36 Millionen Euro. Das war laut DSW 44-mal so viel wie normale Angestellte (76.000 Euro). Bei BMW lag das mittlere Vorstandsgehalt bei knapp 3,7 Millionen Euro. Damit bekamen sie 37-mal so viel Geld wie der durchschnittliche BMW-Beschäftigte (99.000 Euro).

Spitzenverdiener Diess

Über alle Unternehmen hinweg zahlte Volkswagen seinen Vorständen die höchste Durchschnittsvergütung. Ähnliche Gehälter bezogen Topmanager von SAP (5,64 Millionen Euro) und der Pharmakonzern Merck (5,52 Millionen Euro). Den niedrigsten Durchschnittslohn zahlte Covestro seinen Führungskräften mit 1,72 Millionen Euro. Absoluter Spitzenverdiener war den Angaben zufolge Volkswagen-Chef Herbert Diess mit 9,9 Millionen Euro. Auf Rang zwei kam Stefan Oschmann von Merck mit 8,5 Millionen Euro, gefolgt von Siemens-Boss Joe Kaeser (7,2 Millionen). Im Schnitt erhielten die Chefs der Dax-Konzerne 5,3 Millionen Euro und damit deutlich mehr als ihre Vorstandskollegen, die auf 3 Millionen Euro kamen.

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