Connected Car So wird die digitale Welt mit dem Auto verbunden

Redakteur: Svenja Gelowicz

Der Engineeringpartner IAV zeigt, wie die Fahrzeuge der Zukunft durch permanente Vernetzung und Datenaustausch neue Services ermöglichen werden: Das Auto der Zukunft kennt nicht nur die Wünsche des Fahrers – es passt sich auch den Vorlieben und Stimmungen der Passagiere an.

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Autos als Teil des IoT: Fahrzeuge und IT wachsen immer stärker zusammen.
Autos als Teil des IoT: Fahrzeuge und IT wachsen immer stärker zusammen.
(Bild: Florian Lein - Photography)

IAV hat eine klare Vision vom Fahrzeug der Zukunft. „Wir arbeiten an einem Auto, das die digitale Welt nahtlos mit der persönlichen Mobilität verbindet“, sagt Kurt Blumenröder, Sprecher der IAV-Geschäftsführung. In diesem Szenario sorgten die mobilen Geräte und Daten aus der Cloud dafür, dass sich das Fahrzeug an die Bedürfnisse der Passagiere anpasst. Und auch völlig neue Services resultierten daraus.

Ein Beispiel dafür ist der Automotive-Marketplace, der das Auto zur mobilen Couch macht: Das Fahrzeug weist während der Fahrt darauf hin, wo sich Wünsche des Fahrers entlang der Wegstrecke erfüllen lassen. Dazu vergleicht der „Automotive Marketplace“-Online-Wunschzettel des Fahrers mit den Angeboten lokaler Händler – und ermöglicht es, die gewünschten Produkte sofort zu bestellen und kurz danach „im Vorbeifahren“ abzuholen und zu bezahlen. Grundlage dafür ist die Payment-Technologie des IAV-Partners Concardis.

Das Auto der Zukunft kennt aber nicht nur die Wünsche des Fahrers – es passt sich auch an die Vorlieben und Stimmungen der Passagiere an. Dank portabler Geräte wie Tablet oder Wearables bringt jeder Insasse seine persönliche ID ins Fahrzeug, das dadurch individuell auf ihn eingehen kann. Sensoren zeichnen permanent den körperlichen Zustand der Passagiere auf und erkennen ihre Stimmung. Das Fahrzeug kann so die gerade erforderliche Atmosphäre schaffen – zum Stressabbau nach einem langen Arbeitstag oder zur Aktivierung am frühen Morgen. Das IAV-Demofahrzeug ist dazu mit einem LED-Himmel ausgestattet, der viele unterschiedliche Lichtszenarien erzeugen kann.

Virtueller Copilot für Fahranfänger

Zum Stressabbau trage auch der virtuelle Copilot bei, den IAV in Bonn zeigt. Der Assistent weist Autofahrer während der Fahrt darauf hin, wenn es Zeit ist, einen anderen Gang einzulegen oder vor einer Kurve abzubremsen. So gebe der virtuelle Copilot Fahranfängern mehr Sicherheit.

Bei Pannen könne der Fahrer mit „Remote Diagnostics“ über die Cloud jederzeit Kontakt mit einem Servicecenter aufnehmen, das die Fahrzeuginformationen über das Internet ausliest und Fehler aus der Ferne lokalisiert. Das erspare das Warten auf einen Techniker. Stattdessen kann der Fahrer – unterstützt von einer App – den Fehler selbst beheben. Wenn er doch in die Werkstatt muss, sind die benötigten Ersatzteile bereits bestellt.

Eingebaute Datensicherheit

Die neuen Dienste werfen aber auch wichtige Fragen auf: Sind die Daten und Systeme des Fahrzeugs sicher? Kann es von außen angegriffen und unter fremde Kontrolle gebracht werden? Sind die sensiblen persönlichen Daten des Besitzers geschützt?

Gefragt ist also ein durchdachtes, ganzheitliches Sicherheitskonzept. Es muss den Datenfluss aus dem Fahrzeug hinaus und in das Fahrzeug hinein schützen, etwa durch eine ausreichend starke Verschlüsselung. In Bonn zeigt IAV einen Demonstrator für Automotive Security: Er besteht aus einem Generator, der eine bestimmte Funktion im Fahrzeug angreift, und einem Steuergerät (dem Secure Communication Gateway), das das Fahrzeugnetz nach außen abschirmt und diese Attacken mit Hilfe typischer Sicherheitsmechanismen wie Firewalls abwehrt.

IAV präsentiert auf dem internationalen VDI-Kongress ELIV (Electronics in Vehicles) vom 18. bis 19. Oktober in Bonn seine neuesten Entwicklungen in der Fahrzeugelektronik.

Über IAV

IAV ist mit mehr als 6.500 Mitarbeitern einer der weltweit führenden Engineeringpartner der Automobilindustrie. Das Unternehmen entwickelt seit über 30 Jahren innovative Konzepte und Technologien für zukünftige Fahrzeuge. Die Kernkompetenzen liegen in serientauglichen Lösungen in allen Bereichen der Elektronik-, Antriebsstrang- und Fahrzeugentwicklung. Zu den Kunden des Unternehmens zählen weltweit alle namhaften Automobilhersteller und Zulieferer. Neben den Entwicklungszentren in Berlin, Gifhorn und Chemnitz/Stollberg verfügt IAV über weitere Standorte in Deutschland, Europa, Asien sowie Nord- und Südamerika.

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