Connectivity Studie: Automatisiertes Fahren benötigt 5G-Datenübertragung

Redakteur: Wolfgang Sievernich

Die Einführung von 5G soll laut einer Studie von Frost & Sullivan eine höhere Netzabdeckung, Verfügbarkeit und Dichte ermöglichen und speziell für das automatisierte Fahren das Rückgrat bilden.

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Speziell für das automatisierte Fahren ist die Einführung von 5G in Autos notwendig. Die ersten Pilotprojekte starten 2018.
Speziell für das automatisierte Fahren ist die Einführung von 5G in Autos notwendig. Die ersten Pilotprojekte starten 2018.
(Foto: BMW)

Laut einer aktuellen Studie von Frost & Sullivan zur weltweiten Einführung von 5G in Autos soll die Datenübertragung mit 5G in Zukunft eine höhere Netzabdeckung, Verfügbarkeit und Dichte ermöglichen. Es setzt sich aus den bisherigen Übertragungsraten 2G, 3G, 4G und Wi-Fi zusammen und gilt als Wegbereiter für autonome Fahrzeuge, Maschine-zu-Maschine- und Maschine-zu-Infrastruktur-Services sowie das Internet der Dinge. 5G nutzt zudem die Over-the-Air (OTA)-Update-Zone, da die Automatisierung auf Level 3 bzw. 4 eine enorme Datenverarbeitungsmenge benötigen soll, die in Echtzeit erfolgen muss. Durch die 5G-Nutzung kann die OTA-Update-Zone die Kundenerfahrung verbessern, indem Rückrufaktionen für die Hersteller besser kontrollierbar werden sollen und Kunden die Fahrzeuge nicht mehr zum Autohaus bringen müssten.

Asien startet zuerst

Frost & Sullivan erwartet, dass die asiatischen Länder, wie etwa Südkorea und Japan, den 5G-Markt anführen und ihre US-amerikanischen und europäischen Mitstreiter überflügeln werden. Da die Durchdringungsrate von Long Term Evolution (LTE)-Verbindungen in asiatischen Ländern (bei den hier genannten etwa 63 Prozent in Südkorea und 44 Prozent in Japan) relativ hoch ist, könnte die vorhandene Infrastruktur mühelos auf 5G umgestellt werden.

Pilotprojekte ab 2018

Die ersten Pilotprojekte sollen während der Olympischen Spiele in Tokyo und der Fußballweltmeisterschaft in Russland im Jahr 2018 durchgeführt werden. Inzwischen sind asiatische Dienstanbieter, wie etwa NTT, DoCoMo, Huawei und SKT verschiedene Partnerschaften eingegangen, um 5G-Tests in unterschiedlichen Bandbreiten durchzuführen und das Potenzial zu ermitteln.

"Jedoch bleibt es die größte Herausforderung für die Netzbetreiber, 5G so auszubauen, dass eine End-to-End-Abdeckung verfügbar ist und die Latenzzeit unter einer Millisekunde liegt", sagt Frost & Sullivan Automotive & Transportation Senior Research Analyst, Ramnath Eswaravadivoo. "Die Netzbetreiber müssen also weiterhin an der Umsetzung des 5G-Versprechens arbeiten, das heisst die unterbrechungsfreie Dienstbereitstellung und Abdeckung überall, zu jeder Zeit und unabhängig davon, ob der Nutzer in einem dichten Nutzungsraum wie etwa einem Stadion/Stadtzentrum ist oder sich in einem Dorf/Hochgeschwindigkeitszug aufhält."

Tragbare Geräte erst durch 5G möglich

Während hoch automatisierte Autos voraussichtlich erst ab 2020 vermarktet werden, bleibt 5G die treibende Kraft hinter Fahrzeuganwendungen, wie maschinelles Lernen, Brems- und Lenkvorgänge, Integration von Motorsteuergeräten, GPS und Sensorfusion zu zählen sind. 5G soll tragbare Geräte, wie etwa intelligente Brillen und Uhren, möglich machen und dazu beitragen, dass Augmented Reality und Virtual Reality zu gängigen Funktionen in Autos werden könnten.

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