Elektromobilität Studie: E-Auto-Reichweiten sind alltagstauglich
Die Reichweite von E-Autos macht signifikante Fortschritte. Inzwischen haben Elektroautos laut einer Studie der Managementberatung Horváth & Partners durchschnittlich 270 Kilometer „im Tank“.
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Die Skepsis vor der E-Mobilität begründet sich vor allem in der Reichweiteneinschränkung. Doch genau hier haben Elektroautos statistisch gesehen deutliche Fortschritte gemacht. Laut einer Analyse der Managementberatung Horváth & Partners hat sich im Schnitt das Reichweitenpotenzial zwischen den Jahren 2011 und 2016 von 150 auf 270 Kilometer erhöht. Für das Jahr 2020 soll der durchschnittliche Wert auf 450 Kilometer steigen, heißt es im nun vorgelegten „Fakten-Check Mobilität 3.0“
Treiber dieser Entwicklung sind demnach neue und reichweitengesteigerte Modelle. So können Neuerscheinungen wie Teslas Model X 100D (565 Kilometer) oder der Hyundai Ioniq EV – 280 Kilometer – bereits beachtliche Strecken zurücklegen ohne zu tanken. Beim BMW i3 sorgte die Neuauflage für 300 Kilometer Reichweite, beim Nissan Leaf sind es nun 250 Kilometer. Allerdings seien die höheren Reichweiten in nur geringem Umfang auf eine Steigerung der Energiedichte zurückzuführen. „Energieverbrauch und -dichte haben sich in letzter Zeit nur minimal verbessert. Das heißt, dass die kontinuierlichen Steigerungen, die wir beobachten können, auf den Einsatz größerer Batterien zurückzuführen sind“, sagte Achim Kostron, Automobilexperte bei Horváth & Partners und Co-Autor der Studie.
Im Durchschnitt 450 Kilometer
Dieser Trend wird sich fortsetzen. Die Managementberater haben auf Basis von Modellankündigungen von Porsche, VW, Audi und Ford weitere Steigerungen errechnet. Demnach könnte 2020 die durchschnittliche Reichweite von E-Mobilen auf 450 Kilometer anwachsen. Im Vergleich zum Wert im Jahr 2011 wäre das eine Verdreifachung. Opel verspricht beispielsweise, dass der im Mai 2017 in Norwegen und später auch in Deutschland erscheinende neue Ampera-e über 520 Kilometer zurücklegen kann. Die Managementberater gehen daher davon aus, dass bis 2020 ein neu zugelassenes reines Elektroauto im Durchschnitt eine Distanz von rund 450 Kilometern mit einer Batterieladung zurücklegen kann.
Aus Sicht der Studienmacher gibt die technische wie Absatzentwicklung durchaus Anlass zur Hoffnung, dass das Ziel von einer Million Elektroautos auf deutschen Straßen bald in Sichtweite kommt. „Unter der Prämisse, dass sich die Wachstumsrate der letzten drei Jahre unverändert fortsetzt, wird es bis 2022 dauern, bis in Deutschland eine Million Elektrofahrzeuge zugelassen sind“, heißt es von den Studienmachern.
Über die Studie
Im Rahmen des „Horváth & Partners Fakten-Check Mobilität 3.0“ analysieren die Berater seit 2010 jährlich die Entwicklung wesentlicher Treibergrößen der Mobilität in Deutschland. Unter Elektroautos versteht Horváth & Partners alle Fahrzeuge, die über extern zugefügten Strom oder Wasserstoff rein elektrisch fahren können. Dazu zählen rein batteriebetriebene Fahrzeuge, Plug-in-Hybride, Elektrofahrzeuge mit Range Extender und Fahrzeuge mit Brennstoffzellen.
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