Mobilität Total Energies verkauft Tankstellen in Deutschland und Niederlanden
Total Energies verkauft seine Tankstellen in Deutschland und den Niederlanden – zu Gunsten von Mobilität mit Strom und Wasserstoff. Gemeinsam mit Air Liquide soll ein Lkw-Tankstellennetz für Wasserstoff entstehen.

Total Energies verkauft sein Tankstellennetz in Deutschland und den Niederlanden. Es umfasst 1.198 Tankstellen in Deutschland und 392 in den Niederlanden. Das Unternehmen will sich nach Angaben einer Sprecherin in „in beiden Märkten auf die Entwicklung der neuen Mobilitätsformen Strom und Wasserstoff konzentrieren“. Die Tankstellennetze sollen unter der Marke Total Energies bestehen, so lange sie von dem Unternehmen mit Kraftstoffen versorgt werden. „Dies ist für mindestens fünf Jahre der Fall.“ Die Kraftstoffe stammen aus den Raffinerien des Unternehmens im belgischen Antwerpen und im deutschen Leuna.
Die geplante Transaktion hat einen Wert von 3,1 Milliarden Euro und soll vor Ende des Jahres 2023 abgeschlossen sein. Sie umfasst die Tankstellennetze und das Tankkartengeschäft für Geschäftskunden. Total Energies behält die Ladestationen außerhalb der Tankstellen, den Wasserstoffvertrieb, den Großhandel mit Kraftstoffen und das AS24-Tankstellennetz für Lkw.
Joint Venture für Tankstellen in Belgien und Luxemburg
In Belgien und Luxemburg gründet Total Energies ein Joint Venture mit Alimentation Couche-Tard; für 619 Tankstellen in den beiden Ländern. Total Energies will an dem Gemeinschaftsunternehmen 40 Prozent halten. Couche-Tard ist ein Betreiber von Verbrauchermärkten.
In Belgien und Luxemburg hat Total Energies nach Angaben der Sprecherin eine marktführende Stellung. Mit der Partnerschaft will das Energieunternehmen „die Transformation seiner beiden Netze beschleunigen und gleichzeitig die Non-Fuel-Umsätze auf ein Höchstmaß steigern“. Mit anderen Worten: Das Geld aus dem Geschäft mit herkömmlichen Kraftstoffen fließt zu einem großen Teil in die Entwicklung neuer Mobilität.
Geringere Umsätze mit Kraftstoffen
Die Europäische Union hat mit dem „Green Deal“ und dem Richtlinienpaket „Fit for 55“ ihr Ziel festgelegt, der erste kohlendioxidneutrale Kontinent zu werden. Ab dem Jahr 2035 sollen ausschließlich kohlendioxidneutrale Autos verkauft werden dürfen; keine Neuwagen mit Verbrennungsmotoren. „Diese weitreichenden Beschlüsse veranlassten Total Energies, Entscheidungen bezüglich seiner Tankstellennetze in Europa zu treffen, die aufgrund des sinkenden Kraftstoffvertriebs Umsatzeinbußen verzeichnen“, beschreibt die Sprecherin.
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Elektromobilität
Der Kampf um Lade-Kunden wird intensiver
Als einen Grund nennt das Unternehmen, dass Elektroautos eher zu Hause oder im Unternehmen geladen werden – nicht an den Ladestationen der Tankstellen.
Investment in Wasserstoff-Tankstellen
Seit dem Jahr 2015 hat sich Total Energies von seinen Tankstellennetzen in Italien, der Schweiz und Großbritannien getrennt. Beim Thema Strom baut das Unternehmen Ladestationen an Hauptverkehrsadern und in Großstädten Europas. Gemeinsam mit Air Liquide entwickelt Total Energies ein europäisches Wasserstoffnetz für Lkw.
Im Februar kündigten die Unternehmen an, im Jahr 2023 ein Joint Venture zu gründen für ein Netz von Wasserstofftankstellen für schwere Nutzfahrzeuge: für den Bau, den Betrieb und das Beschaffen des Wasserstoffs. Mehr als 100 Wasserstofftankstellen sollen in den kommenden Jahren an wichtigen europäischen Straßen entstehen: in Frankreich, den Benelux-Ländern und Deutschland.
Was wird aus den Tankstellen?
Die verkauften Tankstellen „sollen sich künftig in Service-Stätten und Orte zum Verweilen – Shops, Autowäsche, Restaurants und kundennahe Dienstleistungen – verwandeln und nicht mehr nur als einfache Verkaufsstellen für Kraftstoffe dienen“, beschreibt die Sprecherin.
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Wasserstoff-Lkw
„Ein Mix von Antriebstechnologien wird die Zukunft sein“
Couche-Tard besteht seit 1980 und ist ein Betreiber von täglich geöffneten Verbrauchermärkten, die ein Restaurant, einen Shop und eine Tankstelle umfassen. Das Unternehmen betreibt mehr als 14.000 Standorte in Nordamerika, Asien und Nordeuropa und beschäftigt über 120.000 Menschen.
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