Chipmangel in der Autoindustrie TSMC will Produktion von Automotive-Chips priorisieren
Der taiwanesische Auftragsfertiger TSMC will die Produktion von Halbleitern für den Automobilmarkt priorisieren – vorausgesetzt, man schaffe es, die Produktionskapazitäten zu vergrößern.
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Taiwans Wirtschaftsministerin Wang Mei-hua hat in Gesprächen mit dem Auftragsfertiger TSMC einige Versprechen zum Hochfahren der Produktion von Chips für die Automobilindustrie abgenommen. Das gab ein Sprecher des Handelsministeriums gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters an. Demnach plane TSMC seinen Produktionsprozess von Chips zu „optimieren“. Sollte dadurch die Produktionskapazität verbessert werden können, werde man diese priorisiert für Automotive-Halbleiter nutzen.
Derzeit seien die Produktionskapazitäten des weltgrößten Auftrags-Chipherstellers voll ausgelastet, hieß es aus dem Unternehmen. Gegenüber dem Handelsminister habe man allerdings die Zusammenarbeit mit der Regierung versichert, „um Automobilchips als eine primäre Anwendung zu betrachten, wenn die Produktion durch Optimierung der Produktionskapazität erhöht werden kann“.
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Das taiwanesische Handelsministerium kommentierte gegenüber Reuters, man möchte das Eintreffen von Altmaiers Schreiben abwarten, ehe man sich nochmals an TSMC wende.
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