Fahrerassistenzsysteme Umfeldsensorik um Vogelperspektive erweitern
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Sensoren an Straßenlaternen können helfen, den Straßenverkehr sicherer zu machen. Ein Forschungsprojekt in Ulm hat die Technik erprobt.

Das MEC-View (Mobile Edge Computing) genannte Projekt hat in Ulm erprobt, wie die fahrzeugseitige Umfeldsensorik erweitert werden kann. Dafür wurde die Verkehrssituationen aus der Vogelperspektive aufgezeichnet. Die beteiligten Firmen Bosch, Daimler, IT Designers, Nokia, Osram, Tomtom sowie die Universitäten Duisburg-Essen und Ulm haben die Technik über zwei Jahre in der Praxis erprobt. Die Erkenntnis sei, dass die Technik für einen besseren Verkehrsfluss sowie mehr Sicherheit sorgen könne.
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Automatisiertes Fahren
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Verdeckte Objekte frühzeitig erkennen
Im Rahmen des Projekts wurden an einer Kreuzung im Stadtteil Lehr sechs Meter hohe Straßenlaternen mit Kameras und Lidarsensoren ausgestattet, um autonom fahrenden Autos zusätzliche Informationen aus einer Vogelperspektive zur Verfügung zu stellen. Die Fahrzeuge erhalten so von ihrer Bordsensorik nicht erfassbare Eindrücke. Die Aufnahmen der Infrastruktursensorik werden mit Informationen hochauflösender Karten über das Mobilfunknetz an die Fahrzeuge übermittelt, die damit ein genaueres Bild der Gesamtsituation generieren. Dabei werden für autonome Fahrzeuge unsichtbare Verkehrsteilnehmer wie etwa ein von einem Lkw verdeckter Radfahrer erkennbar. Binden die Autos diese Informationen in ihre Fahrstrategie ein, kann dies die Sicherheit erhöhen.
Darüber hinaus ermöglicht die Technik auch das Filtern passender Lücken, wenn etwa ein Auto von einer Neben- auf eine Vorfahrtstraße wechseln will. Mithilfe solcher Zusatzinformationen kann das Fahrzeug sein Tempo an den Verkehrsfluss anpassen und nahtlos einscheren.
Verkehrsraum effizienter nutzen
In Zukunft könnten beispielsweise Verkehrsleitzentralen in Städten mithilfe entsprechender Server- und Sensortechnik solche zusätzlichen Daten herstellerübergreifend mit allen Verkehrsteilnehmern teilen. Vorhandener Verkehrsraum ließe sich so effizienter nutzen und für alle Verkehrsteilnehmer sicherer machen. Die im Rahmen des Projekts in Ulm aufgebaute Infrastruktur soll bestehen bleiben und nachfolgenden Forschungsprojekten zur Verfügung stehen.
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