Branchenverband VDA stellt sich neu auf und verstärkt den Kontakt zu den Grünen

Von Doris Pfaff

Der Verband der Automobilindustrie stellt sich personell neu auf: Ab Januar übernimmt Andreas Rade als Geschäftsführer das Ruder von Kurt Scheel. Die Mitgliedsbeiträge steigen kräftig.

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Mit der neuen Struktur in der Geschäftsführung, der Stärkung des Büros in Brüssel sowie der neuen Finanzarchitektur habe man den VDA fit für die Zukunft gemacht, sagt Präsidentin Hildegard Müller.
Mit der neuen Struktur in der Geschäftsführung, der Stärkung des Büros in Brüssel sowie der neuen Finanzarchitektur habe man den VDA fit für die Zukunft gemacht, sagt Präsidentin Hildegard Müller.
(Bild: VDA/Oliver Tamagnini)

Andreas Rade ist ab Januar 2022 beim Verband der Automobilindustrie (VDA) als Geschäftsführer für den Bereich Politik und Gesellschaft verantwortlich. Laut einer Pressemitteilung folgt er auf Kurt Christian Scheel, der den Verband künftig in Brüssel vertritt.

Die bisherigen Geschäftsbereiche Kommunikation/Medien/IAA und Verbandsmanagement/Mitgliederservice führt der VDA zusammen. Sie werden von Jürgen Mindel übernommen, der weiterhin als Geschäftsführer für die wirtschaftlichen Themen des Verbands und die Finanzen zuständig sein wird. Ergänzt wird die Geschäftsführung wie bisher um den Bereich Produkte und Wertschöpfung unter der Leitung von Joachim Damasky.

Der neue Geschäftsführer Rade ist zuständig für die Schwerpunktthemen Klima, Verkehr, Umwelt und Nachhaltigkeit, ebenso wie Steuerpolitik und Außenwirtschaft und den Bereich Grundsatzfragen. Außerdem ist er für die Betreuung der Herstellergruppen II und III sowie für das Büro in China verantwortlich.

Rade ist derzeit Geschäftsführer im Hauptstadtbüro des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Zuvor war er über zehn Jahre für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag tätig, unter anderem als Büroleiter der damaligen Fraktionsvorsitzenden Renate Künast sowie als Verkehrsreferent. Rade beschäftigte sich außerdem an der TU Berlin mit sozialwissenschaftlicher Mobilitätsforschung.

In Brüssel künftig sichtbarer sein

Mit den Änderungen will sich der VDA vor allem mit Blick auf die Transformation, die regulatorischen Vorgaben und die Rahmenbedingungen aus Brüssel den Herausforderungen an die Automobilindustrie stellen. Dazu trägt auch eine neue Stabsstelle unter der Leitung von Kurt Christian Scheel bei, der bis zur Ablösung durch Rade als Geschäftsführer tätig ist.

Scheel soll künftig in Brüssel den VDA vertreten und die europapolitischen und rechtlichen Themen koordinieren. Der VDA hofft, so auch die Bedeutung der Europapolitik und der Rechtspolitik in der Verbandsarbeit besser abzubilden. Die Stelle ist direkt der Verbandspräsidentin Hildegard Müller unterstellt.

Neue Finanzarchitektur

Des Weiteren beschlossen die Mitglieder am vergangenen Donnerstag eine seit längerem erarbeitete „neue Finanzarchitektur“. Der Etat von rund 24 Millionen Euro soll im nächsten Jahr zu drei Vierteln aus Mitgliedsbeiträgen bestritten werden. Bislang war es lediglich ein Viertel. Hintergrund sei das neue Konzept der IAA. Sie ist kürzer als früher und richtet sich teilweise mit Veranstaltungen an öffentlichen Plätzen auch an nichtzahlende Besucher. Das senke die Einnahmen des Verbands aus der Messe.

„Mit der in den letzten anderthalb Jahren erarbeiteten und umgesetzten Neuordnung der VDA-Geschäftsstelle, der nun kommenden neuen Struktur in der Geschäftsführung, der Stärkung des Büros in Brüssel sowie der gemeinsam mit den Mitgliedern erarbeiteten und heute verabschiedeten neuen Finanzarchitektur des Verbands haben wir den VDA fit für die Zukunft gemacht“, sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller.

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