Jahresergebnis 2021 Vitesco macht wieder Gewinn

| Aktualisiert am 21.02.2022Quelle: dpa

Nach deutlichen Verlusten im Vorjahr haben sich die Antriebsspezialisten aus Regensburg im gerade abgelaufenen Geschäftsjahr wieder gefangen. Nach ersten Zahlen kann ein schwarzer, dreistelliger Millionenbetrag in die Ebit-Zeile eingetragen werden.

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(Bild: Continental)

Der Automobilzulieferer Vitesco hat im abgelaufenen Geschäftsjahr im Tagesgeschäft wieder schwarze Zahlen geschrieben und etwas besser abgeschnitten als erwartet. Das ehemals zu Continental gehörende Unternehmen steigerte den Umsatz nach vorläufigen Zahlen um gut vier Prozent auf 8,3 Milliarden Euro, wie Vitesco am Dienstag (15. Februar) überraschend in Regensburg mitteilte.

Besonders gut entwickelten sind nach Angaben des Unternehmens die Umsätze in China und Europa.

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag mit rund 149 Millionen Euro deutlich im Plus, nachdem der Antriebsspezialist im von Corona-Lockdowns belasteten Vorjahr einen operativen Verlust von 95 Millionen Euro eingefahren hatte. Damit verdiente Vitesco im vergangenen Jahr mehr, als Analysten erwartet hatten. Der Wert liege gar um zehn Prozent über den Markterwartungen, schrieb JPMorgan-Experte Jose Asumendi.

Die Geschäftsbereiche im Detail

Der Geschäftsbereich „Electrification Technology“ steigerte den Umsatz um 45 Prozent auf annähernd 600 Millionen Euro. Treiber sei die Nachfrage nach Hochvolt-Antrieben und Leistungselektroniken gewesen. Hohe Vorlaufkosten für Projekte belasten jedoch das Ergebnis des Bereichs. Das operative Ergebnis beläuft sich auf -273 Millionen Euro.

„Electronic Controls“ schließt das Geschäftsjahr mit einem Gewinn von gut 100 Millionen Euro ab. Die Ebit-Marge gibt Vitesco mit 3,3 Prozent an. Der Umsatz veränderte sich kaum und liegt bei 3,5 Milliarden Euro.

Der Bereich „Sensing & Actuation“ steigerte seinen Umsatz auf 3,2 Milliarden Euro (2020: 2,9 Mrd. Euro) und erzielt einen Gewinn von 270 Millionen Euro. Die Ebit-Marge stieg deutlich auf 8,4 Prozent.

Die Auftragsfertigung für Continental – „Contract Manufacturing“ – steuerte gut eine Millarde Euro zum Konzern-Umsatz bei. Im Ergebnis bleiben gut 40 Millionen Euro und eine Ebit-Marge von 4,1 Prozent.

„Ein gutes Zahlenwerk“

Beim freien Finanzmittelzufluss (Free Cashflow) von 113 Millionen Euro lag das im S-Dax notierte Unternehmen etwas besser als von Experten gedacht, beim Umsatz allerdings etwas schwächer. Die Verbesserung des Free Cashflow und des bereinigten operativen Gewinns sei ein erster Schritt für Zutrauen in die Erholung des Unternehmens, kommentierte Jefferies-Analyst Sascha Gommel. Vitesco habe ein gutes Zahlenwerk vorgelegt, attestierte Christoph Laskawi von der Deutschen Bank.

Der Geschäftsbericht soll am 25. März folgen. Beim Blick nach vorne rechnet Berenberg-Analyst Romain Gourvil allerdings damit, dass sich die Geschäfte nur verhalten entwickeln werden. Die Umsätze in der E-Mobilität dürften erst 2023 und danach richtig anziehen, schrieb er in einer am Mittwoch vorliegenden Studie.

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