Elektromobilität VW beginnt Bau von Batteriezellwerk in Valencia

Quelle: dpa/jr Lesedauer: 2 min

In drei Jahren will der Volkswagen-Konzern in der „Gigafactory“ in der Nähe der spanischen Mittelmeerküste mit der Fertigung seiner Einheitsbatteriezelle starten. Der Bau des Werkes hat jetzt begonnen.

Geplante Volkswagen-„Gigafactory“ bei Valencia.
Geplante Volkswagen-„Gigafactory“ bei Valencia.
(Bild: Volkswagen)

Volkswagen hat in der spanischen Region Valencia den Grundstein für das erste Batteriezellwerk des Landes gelegt. König Felipe VI., Regierungschef Pedro Sánchez sowie Vertreter des Herstellers legten dabei am Freitag in der Stadt Sagunto symbolisch je eine blaue Batteriezelle auf ein Podest. „Spanien will zu einem Zentrum der Elektromobilität werden“, sagte der König und bezeichnete das kommende Werk als „großen Einsatz für die Zukunft“.

Beim Startschuss (v. l.): Ximo Puig, Präsident der Region Valencia, Pedro Sánchez, Ministerpräsident Spanien, Seine Majestät König Felipe VI. von Spanien, Thomas Schmall, Konzernvorstand Group Technology und Aufsichtsratsvorsitzender der Powerco, Wayne Griffiths, CEO von Seat und Cupra.
Beim Startschuss (v. l.): Ximo Puig, Präsident der Region Valencia, Pedro Sánchez, Ministerpräsident Spanien, Seine Majestät König Felipe VI. von Spanien, Thomas Schmall, Konzernvorstand Group Technology und Aufsichtsratsvorsitzender der Powerco, Wayne Griffiths, CEO von Seat und Cupra.
(Bild: Volkswagen AG)

Ab 2026 soll das Werk dort mit mehr als 3.000 direkt Beschäftigten seinen Betrieb aufnehmen. „Zunächst ist eine Jahresproduktion von 40 Gigawattstunden ausreichend für 500.000 Autos geplant, später bis zu 60 Gigawattstunden“, sagte der VW-Technikvorstand Thomas Schmall. Die Produktion solle mit Ökostrom unter anderem aus einem benachbarten 250 Hektar großen Solarpark erfolgen. Für den Aufbau des Werks seien mehr als drei Milliarden Euro vorgesehen.

200 Hektar großer Fertigungsverbund

Volkswagen hält es für möglich, dass bei Zulieferern und Partnern in Spanien bis zu 30.000 weitere, indirekte Arbeitsplätze durch das neue Werk initiiert werden können. Geplant ist ein Zulieferpark, der parallel zur neuen Batteriezellfabrik entstehen soll – zusammen dehnen sich beide Anlagen künftig auf einer Fläche von circa 200 Hektar aus.

Sagunto liegt rund 300 Kilometer südwestlich von Martorell, wo Seat seinen Hauptsitz hat. Außerdem soll die neue Zellfabrik das Fahrzeugwerk in Pamplona mitversorgen. Spanien ist der zweitgrößte Autohersteller Europas und belegt Platz neun in der Welt.

Pläne für das Werk waren schon im Frühjahr vergangenen Jahres bekannt geworden. Die endgültige Entscheidung für den Bau fiel aber erst im Januar, weil Volkswagen noch die Förderbedingungen der Politik prüfen wollte. Der größte europäische Autokonzern hatte sich in diesem Zusammenhang für ein Programm namens „Future Fast Forward“ beworben, in das neben VW und Seat weitere Unternehmen eingebunden sind. Den Angaben zufolge sollen gut zehn Milliarden Euro in das Gesamtprojekt fließen.

Mehr Unabhängigkeit

Die Region wird nach dem niedersächsischen Salzgitterder nächste Ort, an dem der Autohersteller eigene Akkuzellen für Elektroautos produzieren will – nicht zuletzt, um unabhängiger von den dominanten Lieferanten aus Asien zu werden. Erst vergangenen Montag hatte der Konzern den Bau eines weiteren Batteriezellenwerks in Kanada angekündigt. Rechnet man ein Werk des Partners Northvolt im nordschwedischen Skellefteå mit, ist es der vierte solche Standort. Mit der Entscheidung für eine weitere Zellfabrik in Europa will sich VW noch Zeit lassen.

Gebündelt hat der Autobauer das globale Batteriegeschäft von der Rohstoffversorgung über die Entwicklung bis zum Aufbau und Betrieb der Zellfabriken bei seinem Tochterunternehmen Powerco. Bis 2030 soll die Powerco über 20 Milliarden Euro Jahresumsatz erwirtschaften.

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