Elektromobilität VW-Chef: „Der Dachstuhl brennt“
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Laut einem Pressebericht liegen die Nerven des Top-Managements in Wolfsburg ziemlich blank. Die Probleme sind nicht neu, werden aber immer größer.

VW-Markenchef Thomas Schäfer hat am Montag in einer Video-Schalte mit seinen weltweiten Führungskräften Alarm geschlagen. „Ein perfekter Sturm“ braue sich da gerade für den Hersteller zusammen, sagte Schäfer laut einem Bericht auf der Website des „Manager-Magazins“ vom Dienstag (11. Juli).
Seine Brandrede habe der Markenchef als den „letzten Weckruf“ bezeichnet. Eine Rezession sei nah, und die Wettbewerber verdienten im Volumenbereich zwei- bis dreimal soviel wie die Kernmarke des Volkswagen-Konzerns – „der Dachstuhl brennt“.
Ausgabenstopp
Schäfer verordnete demnach mit sofortiger Wirkung einen Ausgabenstopp. Der VW-Chef hatte bereits angekündigt, das Ergebnis der Marke in den kommenden drei Jahren um zehn Milliarden Euro verbessern zu wollen. Seine Erfolgsaussichten stehen dabei nicht gut. Denn – so soll es VW-Finanzchef Patrik Andreas Mayer in der Schalte fomuliert haben – „unser Fahrzeuggeschäft ist krank“. Die aktuelle operative Rendite von dreieinhalb Prozent käme allein aus dem Teilegeschäft und den Lizenzeinnahmen aus China.
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Sparprogramm
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Das größte kurz- und mittelfristige Risiko für das Wolfsburger Fabrikat sehen die Autoren des Berichtes im Wegbrechen der Elektro-Nachfrage. Dabei hat der Hersteller In Emden, Brüssel und Wolfsburg gerade erst zusätzliche Kapazitäten für die VW ID-Fertigung geschaffen. Denn noch um den Jahreswechsel herum schob VW gigantische Auftragsbestände vor sich her, die aber bereits genauso rasch schon wieder deutlich zusammengeschmolzen sind, da die Kunden seit der Reduzierung der staatlichen Förderung kaum noch E-Autos ordern.
Der Konzernvertrieb sieht laut dem „Manager-Magazin“ bereits die Jahresziele in Gefahr, denn die Verbrenner-Nachfrage könne das Minus nicht kompensieren. Und das Desinteresse an Elektro dürfte ab September noch schlimmer werden, denn dann gibt es für Flottenkunden überhaupt keine Elektro-Förderung mehr.
VW lädt ab
Und schon jetzt scheinen überzählige IDs die Höfe einiger Händler zu verstopfen. „Bei einigen fuhren zuletzt ungefragt ganze Lkw voll mit ID-Fahrzeugen vor", sagte ein VW-Partner dem Wirtschaftsblatt. „Die wissen nicht, wohin damit.“
VW muss also handeln. Aus den Fabriken wurde bereits ein Teil der Leiharbeitskräfte herausgenommen. Und in Zwickau beispielsweise will Thomas Schäfer von Drei- auf Zweischichtbetrieb gehen. Klar scheint – wenn es der VW-Chef mit der Margenverbesserung ernst meint, wird er um harte Einschnitte bei den Personalkosten nicht herumkommen.
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