Wirtschaft Volkswagen-Konzern: So schnitten die Marken 2019 ab
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Die Finanzzahlen des Gesamtkonzerns für das Jahr 2019 hatte Volkswagen kürzlich bereits verkündet, nun folgte der Überblick zu den einzelnen Marken. Die meisten entwickelten sich positiv, manche musste im Vergleich zu 2018 aber auch Einbußen hinnehmen.

Volkswagen hat am Dienstag seine endgültigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2019 vorgelegt. Konzernchef Herbert Diess sprach in Wolfsburg von einem sehr erfolgreichen Jahr. Der Konzern habe sowohl den Umsatz und den Gewinn steigern können und weltweit seinen Marktanteil erhöhen können. „Operativ haben wir so viel Ertrag erwirtschaftet wie nie zuvor. Wir verkauften besser ausgestattete, ertragsreichere Fahrzeuge zu höheren Preisen“, so Diess.
VW: Verbesserungen im Mix und in der Preispositionierung
Die Kernmarke VW Pkw verkaufte zwar weniger Autos als noch 2018, verdiente aber trotzdem mehr. Der Umsatz stieg um 4,5 Prozent auf 88,4 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen legte auf 3,8 Milliarden Euro (2018: 3,2 Milliarden Euro) zu. Die Dieselkrise belastete das Fabrikat mit 1,9 Milliarden Euro. Die Umsatzrendite lag vor Sondereinflüssen bei 4,3 Prozent. Belastungen aus dem geringeren Absatz, Anlaufkosten und Wechselkursen hat VW nach eigenen Angaben insbesondere durch Verbesserungen im Mix und in der Preispositionierung kompensiert können.
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Audi: Höhere Vorleistungen und Personalkostensteigerungen
Audi musste hingegen einen Umsatzrückgang verkraften. Die Premiummarke erwirtschaftete 55,7 Millionen Euro (2018: 59,2). Grund dafür war laut Volkswagen vor allem die konzerninterne Verlagerung der Mehrmarken-Vertriebsgesellschaften. Das operative Ergebnis (im Vorjahr vor Sondereinflüssen) lag bei 4,5 (2018: 4,7) Milliarden Euro. Belastungen aus Modellan- und -ausläufen, höheren Vorleistungen für neue Produkte und Technologien, einer ungünstigen Wechselkursentwicklung sowie Personalkostensteigerungen standen Mix- und Produktkostenverbesserungen gegenüber. Die Rendite stieg im Vergleich zu 2018 (7,9 %) leicht auf 8,1 Prozent.
Skoda: besserer Produktmix und Preiserhöhungen
Skoda konnte den Umsatz im vergangenen Jahr deutlich steigern. 19,8 Milliarden Euro bedeuteten ein Plus von 14,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Den Gewinn konnte die Marke um 0,3 Milliarden Euro auf 1,7 Milliarden Euro erhöhen. Geholfen haben dabei nach Konzernangaben ein besserer Produktmix und Preiserhöhungen. Die Rendite lag bei 8,4 Prozent (2018: 8 %).
Seat stark, Porsche stabil, Bentley wieder mit Gewinn
Ein enorm erfolgreiches Jahr hat Seat hinter sich. Mit 11,5 Milliarden Euro stieg der Umsatz im Vergleich zu 2018 um 12,7 Prozent. Auch beim operativen Gewinn legten die Spanier deutlich zu: Mit 445 Millionen Euro verdiente das Fabrikat spürbar mehr als noch 2018 (254 Millionen Euro. Insbesondere Volumen- und Mixeffekte hatten laut Hersteller einen positiven Einfluss. Die Rendite verbesserte sich von 2,5 auf 3,9 Prozent.
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Volkswagen: Diess will „weg von der Volumenorientierung“
Weiter äußerst rentabel ist Porsche unterwegs. Zwar sank die Rendite im Vergleich zu 2018 (17,4 %) leicht, mit 16,2 Prozent war sie aber immer noch deutlich zweistellig. Den Umsatz konnte die Marke um 10,1 Prozent auf 26,1 Milliarden Euro steigern. Das Ergebnis vor Sondereinflüssen verbesserte sich um 2,4 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. Die Dieselkrise schlug mit einer halben Milliarde negativ zu Buche.
Bentley kehrte 2019 in die Gewinnzone zurück. Nach einem Verlust von 288 Millionen Euro im Vorjahr, erzielte das Fabrikat nun ein Ergebnis von 65 Millionen Euro. Der Umsatz wuchs um 35,1 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro an. Die Rendite stieg von -18,6 Prozent auf 3,1 Prozent. Volkswagen führt das auf mehr Verkäufe, Sparmaßnahmen bei der Marke und die Mix- und Wechselkursentwicklung zurück.
Ein eher schwaches Jahr musste Volkswagen Nutzfahrzeuge 2019 verkraften. Der Umsatz sank von 11,9 auf 11,5 Milliarden Euro. Auch das operative Ergebnis schrumpfte. Hatte der Gewinn 2018 noch bei 780 Millionen Euro gelegen, waren es im vergangenen Jahr noch 510 Millionen Euro. Die Rendite fiel von 6,6 auf 4,4 Prozent. Volkswagen führt das vor allem auf gestiegene Fix- und Entwicklungskosten zurück.
Steigerung bei Scania und MAN
Besser lief es zuletzt für Scania. Beim Umsatz legte die Marke von 13 auf 13,9 Milliarden Euro zu. Das operative Ergebnis stieg um fast ein Viertel auf 1,5 Milliarden Euro. Neben einem höheren Fahrzeugabsatz und einem stärkeren Originalteile- und Dienstleistungsgeschäft wirkten ein verbesserter Mix sowie Wechselkurseffekte positiv auf das Ergebnis. Die operative Umsatzrendite belief sich im Berichtsjahr auf 10,8 (9,3) Prozent.
Auch MAN konnte sich 2019 dank mehr Verkäufen steigern. Der Umsatz stieg um 4,6 Prozent auf 12,7 Milliarden Euro. Das Ergebnis verbesserte sich von 332 Millionen auf 402 Millionen Euro. Die Rendite wuchs von 2,7 auf 3,2 Prozent.
Starker Umsatz bei Volkswagen Financial
Deutliche Sprünge hat im vergangenen Jahr Volkswagen Financial gemacht. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 15,8 Prozent auf 38 Milliarden Euro. Auch das operative Ergebnis stieg spürbar. Drei Milliarden Euro bedeuteten ein Plus von 13,3 Prozent. Der Zuwachs ist laut Konzern im Wesentlichen auf das Geschäftswachstum zurückzuführen.
Mit einem Absatz von knapp 10,96 Millionen Autos packte das Unternehmen im Vergleich zu 2018 0,5 Prozent drauf.
Der gesamte Volkswagenkonzern erzielte damit ein positives Ergebnis für das Jahr 2019. Der Umsatz wuchs um 7,1 Prozent auf 252,6 Milliarden Euro. Vor Sondereinflüssen erreichte Volkswagen ein operatives Ergebnis von knapp 19,3 Milliarden Euro (2018: 17,1 Milliarden). Das entspricht einer Umsatzrendite von 7,6 Prozent (2018: 7,3 %).
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