Zulieferer Voltabox gibt Autogeschäft ab – und verkauft US-Tochter

Redakteur: Tanja Schmitt

Viel geboten bei Voltabox: Der Batteriehersteller übergibt seinen Autobereich an Paragon, trennt sich vom defizitären US-Geschäft und konzentriert sich voll auf den europäischen Markt.

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Die Voltabox-Zentrale in Delbrück.
Die Voltabox-Zentrale in Delbrück.
(Bild: Voltabox)

Die Voltabox AG übergibt ihr komplettes Automotive-Geschäft an Paragon, dem bisherigen Mehrheitsaktionär. Der Batteriehersteller konzentriert sich künftig auf industrielle Anwendungen in den Branchen Intralogistik, Busse, Bau- und Landmaschinen, Kommunalfahrzeuge sowie stationäre Energieversorgung.

Paragon ist auch exklusiver Lizenznehmer der sogenannten Flow-Shape-Design (FSD)-Technologie für Pkw, Lkw und Zweiräder. Das Unternehmen will diese weiterentwickeln. Bei Starterbatterien auf Lithium-Ionen-Basis konnte Voltabox laut eigenen Angaben erste Musteraufträge gewinnen. Paragon wird diesen Prozess begleiten und sich verstärkt um die Serienreife und Produktion kümmern.

Verkauf des US-Geschäfts

Außerdem gibt Voltabox sein defizitäres US-Geschäft auf. Der Verkauf von Voltabox of North America und Voltabox of Texas ist laut eigenen Angaben bereits im Gang. Der Zulieferer will sich voll und ganz auf den europäischen Markt konzentrieren.

Busgeschäft läuft besser

Im wichtigsten Marktsegement, dem Busgeschäft läuft es nach Corona-Einbrüchen wieder besser. Daran hat auch das Umrüstgeschäft von Dieselbussen maßgeblichen Anteil. Voltabox liefert Hochvolt-Batterien an den Kooperationspartner E-troFit.

Quartalszahlen werden am 20. Juli veröffentlicht

Ihren Geschäftsbericht für 2020 und die Zahlen für das erste Quartal 2021 will Voltabox am 20. Juli vorstellen. Das Unternehmen wird beim Jahresabschluss „aufgrund eines außerordentlichen Materialaufwands durch die Nutzung von Alt-Technologien“ ein um rund 16,1 Millionen Euro niedrigeres EBITDA ausweisen als zuvor angegeben. Hintergrund ist die Verwendung nicht mehr genutzter Zelltechnologien. „Zunächst waren diese Aufwendungen als Wertminderung ausgewiesen und nicht im EBITDA enthalten“ ist in der Mitteilung zu lesen. Damit ergebe sich nach dem um diesen Materialaufwand adjustierten erwarteten EBITDA in Höhe von -8,1 Millionen Euro ein unbereinigter Wert von -24,2 Mio. Euro. 

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