Renault Vorsichtig ins Jahr 2014
Renault hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Nun wollen die Franzosen ihren Absatz wieder steigern und Marktanteile gewinnen. Die Planungen sind allerdings defensiv ausgefallen.
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Nach einem schwierigen Jahr plant Renault für 2014 vorsichtig. „Wir rechnen mit steigenden Marktanteilen von Renault und Dacia“, sagte Achim Schaible, Vorstandsvorsitzender von Renault Deutschland, während der Jahrespressekonferenz in Düsseldorf. Für die Kernmarke gehe er von einem Absatz von 104.000 Pkw und für Dacia von 47.000 Pkw aus. Hinzu sollen rund 19.000 leichte Nutzfahrzeuge kommen. Im vergangenen Jahr war etwa jedes zehnte Nutzfahrzeug ein Dacia.
An einem Ziel hält Renault klar fest: auch 2014 mit beiden Marken wieder die Nummer eins unter den Importeuren zu werden. Doch die Franzosen haben zuletzt die Rabatte und aggressive Verkaufspolitik der Wettbewerber zu spüren bekommen. Im vergangenen Jahr sind einige Wettbewerber näher an sie herangerückt.
„Wir haben eine realistische Einschätzung getroffen, lassen uns aber gerne positiv überraschen“, ergänzte Schaible. Mit dem überarbeiteten Mégane, der ab 11. Januar zum Basispreis von 16.400 Euro zu haben ist, sowie den neuen Twingo und Trafic, die zur Jahresmitte neu auf den Markt kommen, wollen die Franzosen Akzente setzen. Zudem geht der Captur ins erste volle Verkaufsjahr. Von ihm war der Hersteller nach der Einführung selbst überrascht, entsprechend musste er mit Lieferengpässen kämpfen.
Doch trotz der guten Entwicklung des Aushängeschildes konnte der Importeur die selbstgesteckten Ziele 2013 nicht erreichen. Dies galt sowohl für die Kernmarke als auch für Dacia.
Statt der angestrebten 50.000 Einheiten verkaufte die rumänische Marke knapp 47.000 Stück. Die Rabatte anderer Hersteller setzten ihr zu, sodass sie jüngst die Preise für ihren Bestseller Sandero senkte.
Der Preiskampf hat aus Schaibles Sicht seinen Höhepunkt überschritten: „Das Rabattniveau und Nachlassverhalten wird in diesem Jahr nicht schlimmer. Der Markt bleibt umkämpft, aber wir werden eine etwas stärkere Nachfrage im Privatkundenmarkt haben.“
Sinkende Renault-Verkäufe
Auch die Kernmarke hatte im vergangenen Jahr zu kämpfen. Die Verkäufe sanken von 106.000 Einheiten im Jahr 2012 auf 99.000 Stück im letzten Jahr. „Wir sind von einem steigenden Gesamtmarkt ausgegangen und von weniger Aggressivität der Wettbewerber“, sagte Schaible mit Blick auf die Rabatte im Markt. Zudem habe sich der Importeur bei einigen Flottenausschreibungen geschlagen geben müssen.
Das schwierige Jahr bekamen auch die Händler zu spüren: In den ersten sechs Monaten 2013 erzielten sie eine durchschnittliche Rendite von 0,6 Prozent. Bis Ende Oktober legte sie auf 0,8 Prozent zu – Tendenz weiter steigend.
Eine klare Kampfansage richtete Schaible an die deutschen Hersteller: „Ich denke, dass wir auch 2014 die Nummer eins im Elektrofahrzeugmarkt bleiben werden.“ Durch den Markteintritt der deutschen Hersteller, BMW mit dem i3 und Volkswagen mit dem E-Up, erhalte das Thema neue Aufmerksamkeit.
Davon will Renault profitieren. Erneut peilt der E-Pionier einen Absatz von rund 4.000 Elektroautos an. Dazu soll der Zoe zwischen 2.500 und 3.000 Einheiten und der Kangoo ZE rund 1.000 Stück beitragen. Hinzu kommt der Twizy mit rund 1.000 erwarteten Einheiten.
Im vergangenen Jahr hat Renault mit 2.132 Einheiten etwas weniger Elektrofahrzeuge verkauft als im Vorjahr. Vor allem der Zoe (947 Einheiten), der im Sommer eingeführt wurde, und der Twizy (739 Einheiten) waren gefragt. Allerdings hat der Hype um den Zweisitzer merklich nachgelassen, und die Neuzulassungen sind im Vergleich zum Vorjahr um rund zwei Drittel zurückgegangen.
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