Neue Modelle VW Golf GTI Clubsport: Neuer Einsteiger für die Rennstrecke
Gute Nachrichten aus Wolfsburg sind in den letzten Monaten selten geworden: Mit dem neuen VW Golf GTI Clubsport markiert Volkswagen einen neuen Einstieg in den straßenzugelassenen Motorsport.
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Bis zu 213 kW/290 PS stark, aerodynamisch optimiert und auf Semi-Slicks unterwegs: Das ist der Golf GTI Clubsport. Fahrwerks- Reifen- und Lenkungsabstimmung des potenten Kompakten erfolgten auf der Nordschleife des Nürburgrings. Aerodynamisch hat der Clubsport Abtrieb an beiden Achsen. „Vorne etwas weniger als hinten. Damit haben wir die Lenkung optimiert. Im Heckbereich erzeugen wir hingegen mehr Fahrstabilität“, erklärt Karsten Schebsdat aus der Fahrwerksentwicklung bei Volkswagen. „Allerdings werden die aerodynamischen Eigenschaften erst ab rund 120 km/h spürbar“, fügt er hinzu. Anfang 2016, 40 Jahre nach dem Verkaufsstart seines Urahns, soll der GTI Clubsport auf den Markt kommen.
Boost-Funktion erhöht die Leistung
Sitz zurechtrücken, Lenkrad justieren, anschnallen. Ein Druck auf den Startknopf, und der 2,0-Liter-TSI-Motor brabbelt. Schnell wird klar: Der Clubsport ist agiler als der Serien-GTI. Dank der Semi-Slicks – sie sind auch für den normalen Straßenverkehr zugelassen – klebt der Golf förmlich auf dem Asphalt. Die Progressivlenkung sorgt für noch besseres Handling. Auf der Geraden, oder aus engen Kurven hilft die „Boost“-Funktion des Clubsport beim Beschleunigen: Bei voll getretenem Gaspedal steigt die Leistung des Motors für zehn Sekunden von 265 PS auf 290 PS.
Clubsport für OEMs attraktives Geschäftsfeld
Dank diverser elektronischer Sperren an den Rädern und dem Doppelkupplungsgetriebe lässt sich der Clubsport souverän und trotz hohen Tempos und Querbeschleunigungen erstaunlich gutmütig über die für die Pressevorstellung ausgewählte Rennstrecke im portugiesischen Portimao dirigieren. Das ist Fahrspaß pur. Immer mehr Menschen, die das Fahren im Grenzbereich lieben, absolvieren Trainingstage auf einer Piste wie Nürburgring, Oschersleben, Lausitzring oder eben in Portimao. Jeder Hersteller - von Audi über BMW und Mercedes-Benz bis hin zu Volkswagen mit ihren Driving Experiences - hat solche Events mittlerweile im Programm. Der Golf GTI Clubsport ist für solche Refugien jedenfalls ein geeigneter Spielkamerad.
Der Ur-GTI war mehr ein Zufallsprodukt
Dieser GTI ist zugleich die sportlichste Variante des Kultmodells, das nun schon seit fast 40 Jahren die Straßen bevölkert. 1974 kam der normale Golf auf den Markt und hatte mit seinem überragenden Erfolg die Ära des Käfers beendet. In der Abteilung der Testwagenvorbereitung arbeitete damals Alfons Löwenberg, ein Rallye-Fan. Und der präsentierte seinem damaligen Vorgesetzten, dem Pressechef Anton Konrad, eines Tages einen „sportlich aufgemotzten“ Golf. Frisiert, tiefergelegt und mit Ofenrohr-Auspuff. Konrad war angetan, doch Technik-Vorstand Ernst Fiala war nicht überzeugt. Der VW-Vorstand gab schließlich mit Unbehagen und zögerlich dem Drängen einiger Techniker und Marketingfachleuten nach und genehmigte den Bau des GTI.
1976 kam der GTI in den Handel: 81 kW / 110 PS stark und 12 800 Mark teuer. VW-Chef Toni Schmücker erwartete gerade einmal 5.000 verkaufte Fahrzeuge. Er irrte sich gewaltig, wie wir längst wissen. Schon im ersten Halbjahr wurden 35.000 Stück verkauft. Eine neue Fahrzeuggattung war erfunden, wurde zum Bestseller und schnell weltweit kopiert. Inzwischen wurde der VW Golf GTI schon rund zwei Millionen Mal verkauft.
Gewaltiges Drehmoment
Die Zahlen des aktuellen Nachfolgers und stärksten GTI aus dem Volkswagen-Regal lassen aufhorchen. Aus dem Vierzylinder-Turbo mit 1.924 Kubikzentimeter schafft das Clubsport-Derivat im Normalzustand 265 PS und mit Boost-Funktion sogar 290 PS. So drückt auch das Drehmoment das Fahrzeug in zwei Versionen maximal nach vorne: 350 Newtonmeter im Normalzustand; 390 Newtonmeter beim extra Schub. Elektronisch abgeriegelt ist bei 250 Stundenkilometern Schluss, doch der Wert der Höchstgeschwindigkeit spielt auf der Rennstrecke sowieso nur eine untergeordnete Rolle. Hier sind Beschleunigung (5,9 Sek auf 100 km/h) und Lastwechselreaktionen wichtiger. Volkswagen prognostiziert einen Durchschnittsverbrauch nach NEFZ von 6,9 Liter auf 100 Kilometer, doch sollte der im schnellen Einsatz auf der Straße und auf der Rennstrecke sicher zu übertreffen sein. Der Basispreis für das neue Fahrzeug beträgt 34.500 Euro.
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