Projekt „Trinity“ VW nennt Preis des neuen Volumenmodells

Autor Sven Prawitz

VW-Markenchef Ralf Brandstätter nennt im Interview mit „Welt am Sonntag“ weitere Details zur Elektrostrategie: Das sollen der „Trinity“ und ein neuer elektrischer Kleinstwagen kosten.

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Ralf Brandstätter, Markenchef VW im Volkswagen-Konzern.
Ralf Brandstätter, Markenchef VW im Volkswagen-Konzern.
(Bild: Volkswagen)

Erst vergangene Woche gab VW den Projektnamen seines geplanten Volumenmodells bekannt: „Trinity“ stehe für die Trends: Elektromobilität, vernetzte Fahrzeuge und vernetzte Produktionsprozesse. „Das Auto entsteht auf einer neuen hochmodernen Plattform,“ sagte VW-Markenchef Ralf Brandstätter im Interview mit „Welt am Sonntag“ (24. Januar). Als Einstiegspreis nennt er „um die 35.000 Euro“. Trinity solle ein dynamisches und flaches Auto mit einer Länge von über vier Metern werden.

Nächste Stufe der MEB-Plattform

Mit Trinity soll die MEB-Plattform weiterentwickelt werden. Dabei soll sich das Volumenmodell klar vom neuen Audi-Modell (Projekt Artemis) abgrenzen. VW entwickle ein Modell für den Massenmarkt, während die Audi-Entwickler den Fokus auf das Premium-Segment lägen. Die neue Plattform soll „ein neues Level“ bei der Reichweite und dem Ladetempo ermöglichen. Bei den Fahrerassistenzsystemen gehe es bei Level 2+ los. Volkswagens neues E-Auto soll zudem bereit sein für automatisiertes Fahren nach Level 4.

Eine Schlüsselrolle kommt bei den geplanten Funktionen den Software-Abteilungen zu: „Wir müssen Hoheit über die Steuerung des Fahrzeugs und die Datenhoheit behalten“, sagt Brandstätter. VW wolle sich hier nicht abhängig von Konzernen wie Google machen. Man habe in diesem Bereich „viel Lehrgeld“ bezahlt, habe nun jedoch einen „riesigen Wettbewerbsvorteil“.

Neuer elektrischer Kleinwagen

Im Kleinwagensegment wolle man ebenfalls konkurrenzfähig werden. Der elektrische Up und seine Schwestermodelle sind ursprünglich mit Verbrennungsmotor entwickelt worden. Die zum E-Modell umgerüsteten Fahrzeuge sind nur mäßig erfolgreich und werden in den Verkaufsstatistiken zum Beispiel vom Renault Zoe deutlich abgehängt. Geplant ist nun laut Brandstätter ein neuer elektrischer Kleinwagen auf der MEB-Plattform. Dieser war für das Jahr 2027 geplant. Das Modell unterhalb des ID 3 habe man nun „auf 2025 vorgezogen“. Als Preis nennt Brandstätter einen Korridor „zwischen 20.000 und 25.000 Euro“. Ein solches Fahrzeug könne sich mehr als eine halbe Million Mal verkaufen, schätzt er das Potenzial ein.

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