Fahrwerk ZF verkauft Unternehmensteile an Foxconn

Von Sven Prawitz Lesedauer: 1 min |

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Vor einem Jahr wurde bekannt, dass ZF einen Investor für seinen Geschäftsbereich mit Fahrwerksystemen sucht. Mit Foxconn gründet der Zulieferer nun ein Joint Venture.

Holger Klein, Vorstandsvorsitzender der ZF Friedrichshafen AG (links), und Young Liu, CEO und Chairman der Hon Hai Technology Group (Foxconn), einigten sich auf ein Gemeinschaftsunternehmen für Fahrwerksysteme.
Holger Klein, Vorstandsvorsitzender der ZF Friedrichshafen AG (links), und Young Liu, CEO und Chairman der Hon Hai Technology Group (Foxconn), einigten sich auf ein Gemeinschaftsunternehmen für Fahrwerksysteme.
(Bild: ZF Friedrichshafen)

ZF Friedrichshafen verkauft 50 Prozent seines Achsengeschäfts an die Hon Hai Technology Group, besser bekannt als „Foxconn“. Wie der deutsche Zulieferer mitteilt, werden beide Unternehmen je die Hälfte am Gemeinschaftsunternehmen für Pkw-Fahrwerksysteme halten.

Der Zulieferer selbst beziffert den Unternehmenswert der ZF Chassis Modules GmbH auf etwa 1,1 Milliarden US-Dollar. Das Tochterunternehmen ist an 25 Standorten weltweit tätig und beschäftigt 3.300 Menschen, davon 100 in Deutschland. Der Umsatz des Geschäftsfelds wird im Jahr 2023 voraussichtlich vier Milliarden Euro übersteigen.

ZF und Foxconn gehen davon aus, dass die Joint-Venture-Vereinbarung innerhalb von sechs bis neun Monaten nach Unterzeichnung und nach der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden in Kraft treten wird. Gemeinsam wolle man das Geschäft vor allem in Wachstumsmärkten ausbauen, sagt Holger Klein, CEO von ZF. „Wir sind sehr daran interessiert, mit ZF weitere Partnerschaftsmöglichkeiten im Transport- und Mobilitätsbereich zu erschließen“, ergänzt Young Liu, Chairman und CEO von Foxconn.

Holger Klein verkleinert den ZF-Konzern

Bereits vor einem Jahr berichtete das „Manager Magazin“ darüber, dass ZF einen Teilverkauf vorbereitet. Der Konzern vom Bodensee hat durch wichtige Zukäufe hohe Schulden angehäuft. Die hohen Ausgaben für die Transformation der Geschäftsmodelle, hin zur Elektromobilität und zu mehr Softwarekompetenz, machen es dem Unternehmen zudem schwer, diese Schulden zu tilgen. Angesichts hoher Zinsen versucht CEO Holger Klein nun, die ZF-Gruppe schlanker aufzustellen.

Unter anderem wird sich das Unternehmen von seinen Anteilen am Entwicklungsdienstleister ASAP trennen. Der Verkauf an die indische HCL Tech soll etwa 90 Millionen Euro bringen.

Foxconns Weg in die Autoindustrie

Foxconn ist in erster Linie als Hersteller elektronischer Geräte bekannt. Das Unternehmen erarbeitet sich seit einigen Jahren jedoch einen Zugang zur Automobilindustrie; im Jahr 2005 mit dem Kauf eines Anbieters von Autokabeln. Seither hat sich Foxconn systematisch immer weiter als Hersteller von E-Auto-Komponenten und E-Autos positioniert.

Es liefert Teile für traditionelle OEMs wie BMW oder Mercedes, aber auch für E-Auto-Produzenten wie Tesla oder BYD, unter anderem Instrumententafeln, Leiterplatten oder diverse Kunststoffteile.

Vor knapp drei Jahren präsentierte Foxconn eine eigene E-Autoplattform und gründete wenig später ein Gemeinschaftsunternehmen mit Stellantis. Selbst eigene Fahrzeuge hat der Konzern bereits entwickelt.

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