Elektronik Continental entwickelt mit Infineon Zonensteuergeräte

Von Sven Prawitz Lesedauer: 2 min

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Die beiden Zulieferer entwickeln gemeinsam Zonensteuergeräte für moderne E/E-Architekturen. Dabei wird eine spezielle Speichertechnik erstmals in der Automobilindustrie eingesetzt.

Die Zonensteuergeräte von Continental sollen Neztwerkkomplexität und Kosten reduzieren.
Die Zonensteuergeräte von Continental sollen Neztwerkkomplexität und Kosten reduzieren.
(Bild: Continental)

Continental kooperiert künftig mit dem Halbleiterhersteller Infineon bei der Entwicklung serverbasierter Fahrzeugarchitekturen. Der Systemlieferant werde demnach die Mikrocontroller (MCU) Aurix TC4 für seine Zonensteuergeräte einsetzen. Ein besonderes Merkmal der MCU sei eine spezielle Speichertechnik (RRAM), mit der die Fahrzeugsoftware auf Standby bleibe. Funktionen wie Parkhilfe, Klimasteuerung und Federung seien so beim Fahrzeugstart innerhalb von Sekundenbruchteilen betriebsbereit. Weitere Fokusapplikationen sind Radar, Chassis & Safety sowie Powertrain/Elektrifizierung.

RRAM (Resistive Random Access Memory) wird in Chip-Karten für bargeldloses Bezahlen und zur sicheren Authentifizierung eingesetzt. Laut Mitteilung setzt Infineon die Technik nun erstmals im Automotive-Bereich ein.

Prozessebene zwischen Server und Sensoren sowie Aktuatoren

Wie der Zulieferer mitteilt, sind die zentralen Rechnerarchitekturen als Plattform konzipiert. Unterschiedliche Anforderungen der Automobilhersteller könnten so mit wenig Aufwand individuell konfiguriert werden. Die Zonensteuergeräte, die nun von den beiden Zulieferern entwickelt werden, bilden die mittlere Ebene der E/E-Architektur – zwischen der Server-Ebene (High Performance Computern, kurz HPC) und der Basis-Ebene mit zahlreichen Sensoren und Aktuatoren. Die Mikrocontroller sollen aktuelle Standards für Cybersicherheit erfüllen und nach ISO/SAE 21434 zertifiziert werden.

Die Plattform ist laut Continental soweit standardisiert, dass bereits vorhandene Anwendungssoftware für neue Fahrzeugmodelle eingesetzt werden kann. „Dadurch sinkt der zeitraubende Validierungsaufwand beträchtlich“, sagt Gilles Mabire, CTO Continental Automotive. „Auch die Integration von Hard- und Software von Drittanbietern ist möglich“, ergänzt Jean-Francois Tarabbia, Leiter des Geschäftsfelds Architecture and Networking bei Continental.

Was ist ein Zonensteuergerät?

Ein Zonensteuergerät (Zone Control Unit) bündelt in der E/E-Architektur alle elektronischen und elektrischen Verbindungen in einem lokalen Teilbereich des Fahrzeugs. So übernehmen Zone Control Units beispielsweise alle Ansteuerungs- sowie Daten- und Kommunikationsmanagement-Aufgaben vorne rechts und links sowie im Heck der Fahrzeuge.

In den Zonensteuergeräten verschmelzen Datenflüsse aus verschiedenen Domänen des Fahrzeugs. Die Daten werden aufbereitet und über Ethernet-Verbindungen an die HPCs als oberste Steuerungsebene weitergegeben. Umgekehrt sorgen die Zone Control Units als Koordinierungsstelle für die Ausführung der Befehle auf Server-Ebene.

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