Ganz überraschend kam das Untersuchungsergebnis der US-amerikanischen Behörden freilich nicht auf den deutschen Hersteller zu. Bereits im Jahr 2014 hatte das ICCT die amerikanische Umweltbehörde EPA auf die hohen Emissionswerte des Vierzylinder-TDI hingewiesen. Der Hersteller hatte daraufhin eigene Tests durchgeführt, um die technischen Gründe für diese Probleme zu identifizieren. Daraufhin löste VW einen freiwilligen Rückruf seiner Dieselfahrzeuge von Baujahr 2009 bis 2014 aus, der sowohl die Generation 1 (mit Speicherkat) als auch die Generation 2 (mit SCR-Kat) betraf. Ein Software-Update sollte die unzureichende Arbeit der Abgasreinigung beheben – tat dies aber offenbar nicht.
Ein Nachtest des California Air Resources Board im Mai 2015 zeigte, dass die NOx-Emissionen immer noch deutlich höher lagen als erwartet. Nach Angaben der kalifornischen Umweltbehörde hatte der Hersteller zwar die Einspritzmenge des Reaktionsmittels in den SCR-Kat erhöht, allerdings half das nicht, die Probleme zu lösen. Weitere Untersuchungen folgten – auch an den neuen Fahrzeugen mit dem SCR-Abgassystem der Generation 3. Schließlich knickte der Hersteller den amerikanischen Behörden gegenüber ein und gab zu, dass eine spezielle Software in den Fahrzeugen verwendet wurde, die eine volle Funktion der Abgasreinigung nur während eines Prüfstandslaufs zuließ und die in den Zertifizierungsunterlagen nicht erwähnt war.