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Die anderen Gesellschaften im VW-Konzern bauen ihr Angebot an E-Fahrzeugen ebenfalls aus. Wie weit geht die Zusammenarbeit?
Elektromobilität ist eine Herkulesaufgabe, nicht zuletzt finanziell. Darum ist die Zusammenarbeit im Konzern ein großer Vorteil für uns.
Wie sieht die konkret aus?
Wir arbeiten insbesondere mit den Kollegen von Audi sehr eng zusammen, was die Nutzung gemeinsamer Module für die aktuell geplanten Elektrofahrzeuge angeht. Darüber hinaus entwickeln die Häuser gemeinsam eine Plattform für neue, zukünftige BEV-Projekte der Marken.
Werden klassische Porsche-Fahrer in einem E-Fahrzeug nicht den Sound vermissen?
Unsere Sportabgasanlagen sind in der heutigen Verbrennerwelt ein großer Verkaufserfolg, das stimmt. Die wird es so im elektrischen Porsche natürlich nicht mehr geben.
Sie können den Ton ja einfach über die Lautsprecher einspielen. Ein französisches Elektro- Showcar spielte jüngst sogar die „Marseillaise“.
Solche Mätzchen oder das Vortäuschen von blubbernden Achtzylindern – das wird sicher nicht der Porsche-Weg sein. Wir werden im Mission E sicherstellen, dass der emotionale Faktor „Sound“ angemessen berücksichtigt wird – in einer Porsche-typischen Ausprägung und mit einem klaren Bezug zur Technik.
Die Prognosen über die Marktdurchdringung von E-Fahrzeugen gehen ja selbst unter Experten noch weit auseinander.
Ja. Die Automotive-Analysten sind da sehr uneins.
Wie sieht Ihre Einschätzung aus?
Bis 2025 können wir in den entwickelten Märkten schon bis zu 25 Prozent elektrisch angetriebene Fahrzeuge haben. Das hängt aber auch stark von der Entwicklung der Rahmenbedingungen ab: insbesondere Ladeinfrastruktur, staatliche Förderungen beziehungsweise Regulierungen und Kostenentwicklung der Komponenten, um nur einige zu nennen. Wir stehen jedenfalls bereit.
Haben Sie denn überhaupt genug qualifizierte Mitarbeiter für die elektrischen Antriebe und den digitalen Wandel?
Wie schon gesagt, beschäftigen wir uns bei Porsche schon seit vielen Jahren mit der Elektrifizierung unserer Fahrzeuge, insofern haben wir auch viele der benötigten Kompetenzen an Bord. Aber wir haben uns auch gezielt an verschiedenen Stellen in allen Ressorts verstärkt. Und wir werden dadurch, dass wir den Mission E in Zuffenhausen am Stammsitz von Porsche bauen, insgesamt deutlich mehr als 1.000 neue Mitarbeiter für Produktion und Entwicklung einstellen.
Aber die Qualifikationen sind dennoch andere. Es geht ja nicht um Kolbenhub oder Trockensumpfschmierung, sondern um Programmierung und Hochspannung.
Um Hochspannung geht es bei Porsche schon immer. Aber ganz im Ernst: Ein Auto ist doch in vielen Bereichen nach wie vor ein Auto. Zu vielen Teilen sind die Aufgaben unabhängig vom Antrieb identisch. Exterieur, Interieur, Fahrwerk, Bremsen und so weiter. Da fließt Knowhow aus Jahrzehnten ein. Und neue Elektronikarchitekturen, Screens, Head-up-Displays, Over-the-air-Funktionalitäten oder digitale Dienste entwickeln wir dort, wo es Sinn macht, immer gleich baureihenübergreifend – unabhängig von der Antriebsart.
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