Elektromobilität Akkus für E-Autos: Wo steht die Technik – was kommt?

Von Thomas Günnel Lesedauer: 16 min |

Hohe Reichweite, kurze Ladezeit, bezahlbar, geeignet als Pufferspeicher und designt für Recycling: Akkus in E-Fahrzeugen sollen viele Eigenschaften vereinen – trotz komplexer Chemie und Konstruktion. Wie realistisch ist das? Wie weit ist die Entwicklung?

Das Zellformat ist nur ein Teil der Entwicklung von Akkus für E-Fahrzeuge. Zellchemien, Beschichtungsstärken, Produktionsprozesse, Ladezyklen, Recycling: Selten war die Produktentwicklung so komplex wie bei der Batteriezelle für elektrische Fahrzeuge.
Das Zellformat ist nur ein Teil der Entwicklung von Akkus für E-Fahrzeuge. Zellchemien, Beschichtungsstärken, Produktionsprozesse, Ladezyklen, Recycling: Selten war die Produktentwicklung so komplex wie bei der Batteriezelle für elektrische Fahrzeuge.
(Bild: BMW)

Den ersten Kontakt mit einem Elektroauto hatte ich im Jahr 2011. Damals wohnte ich im Allgäu, ein Freund von mir auch. Sein Arbeitgeber hatte zum Testen ein Elektroauto auf den Hof gestellt: einen Mitsubishi „i-MiEV“. Ich wohnte rund 40 Kilometer entfernt. Ein freudiger Anruf: „Ich habe ein Elektroauto hier. Wenn Du es sehen willst, musst Du aber herkommen – sonst komme ich nicht mehr heim und schon gar nicht zurück ins Büro.“ Die theoretische Reichweite des i-MiEV: 150 Kilometer. Praktisch waren es eher an die 90.

Aktuelle E-Autos schaffen mit einer Akkuladung sinnvolle Reichweiten. Bis knapp 800 Kilometer sind laut Mercedes nach WLTP drin – wenn einem das über 100.000 Euro für den EQS wert sind. In eher bezahlbaren Sphären bewegt sich der Dacia Spring Essential Electric mit bis zu 230 Kilometer: Er kostet rund 23.000 Euro. Der Fiat 500 Elektro kommt 257 Kilometer weit und liegt bei rund 31.000 Euro. Und der Opel Corsa E schafft laut Hersteller bis zu 353 Kilometer bei einem Preis von rund 34.000 Euro. Immer abhängig davon, ob es draußen warm oder kalt ist, das Auto im Stadtverkehr rollt oder über die Autobahn gehetzt wird.