Elektromobilität Nikola Badger: Elektro-Pick-up mit zwei Herzen

Von Mario Hommen/SP-X

Pick-ups werden bislang nicht unbedingt mit der Elektromobilität in Verbindung gebracht. Der Elektro-Neuling Nikola will das in seinem Pick-up-verrückten Heimatmarkt USA ändern. Auf dem Papier stehen beeindruckende Eckdaten.

Der US-Lkw-Hersteller Nikola hat einen Elektro-Pick-up mit zwei Antriebssystemen angekündigt.
Der US-Lkw-Hersteller Nikola hat einen Elektro-Pick-up mit zwei Antriebssystemen angekündigt.
(Bild: Nikola)

Der Elektrofahrzeug-Newcomer Nikola will in den Pick-up-Markt einsteigen, der besonders in den USA gefragt ist. Badger heißt der Kleinlaster, der im September 2020 erstmalig der Öffentlichkeit gezeigt werden soll. Im Gegensatz zum gewagten Design des 2019 vorgestellten Cybertrucks von Tesla deuten vorab veröffentlichte Computerretuschen des Badger einen Pick-up in klassischer Aufmachung an. Lediglich sein LED-Leuchtendesign verleiht ihm einen gewissen futuristischen Touch.

Bildergalerie
Bildergalerie mit 8 Bildern

Bis zu 960 Kilometer Reichweite

Bemerkenswerter sind die technischen Daten. In der Spitze soll der Allradler 676 kW/919 PS und rund 1.330 Newtonmeter Drehmoment bereitstellen. Als Dauerleistung stehen 339 kW/461 PS zur Verfügung. Die Leistung erlaubt eine Sprintzeit aus dem Stand auf Tempo 100 in rund drei Sekunden. Die Kräfte des Pick-ups sollen nach Unternehmensangaben ausreichen, um mit voll beladenem Anhänger ein Gesamtgewicht von 8.000 Kilogramm aus dem Stand bei 30 Prozent Steigung anzufahren.

Den 5,90 Meter langen Fünfsitzer will Nikola mit einer 160 kWh großen Lithium-Ionen-Batterie für fast 500 Kilometer Reichweite bestücken. Optional ist auch eine Kombination mit einer 120-kW-Brennstoffzelle möglich. Ein Acht Kilogramm fassender Wasserstofftank soll zusammen mit der XXL-Batterie dann bis zu 960 Kilometer Reichweite gewährleisten. Der Fahrer kann dabei per Knopfdruck entscheiden, ob er mit Strom aus der Brennstoffzelle oder der Batterie fährt. Das Problem der Wasserstoff-Infrastruktur will Nikola proaktiv angehen und ein Netz von 700 H2-Tankstellen in den USA aufbauen.

Dieser Elektro-Truck kann ohne Performance-Verlust für die Arbeit, Wochenendausflüge, zum Abschleppen, im Gelände und auf der Skipiste zum Einsatz kommen.

Nikola-Vorstandschef Trevor Milton

Keine eigene Fertigung geplant

Vom Badger sollen kommenden September im Rahmen der Nikola World im amerikanischen Phoenix erste Prototypen gezeigt werden. Informationen über einen Marktstarttermin gibt es noch nicht. Derzeit sucht Nikola noch nach einem Autohersteller, der den Badger produzieren wird. Anders als Tesla will das Unternehmen keine eigenen Fertigungsstandorte aufbauen. Erst kürzlich hat Nikola angekündigt, den für 2023 angekündigten Brennstoffzellen-Truck Tre von Iveco in Ulm bauen zu lassen.

(ID:46362032)

Jetzt Newsletter abonnieren

Verpassen Sie nicht unsere besten Inhalte

Mit Klick auf „Newsletter abonnieren“ erkläre ich mich mit der Verarbeitung und Nutzung meiner Daten gemäß Einwilligungserklärung (bitte aufklappen für Details) einverstanden und akzeptiere die Nutzungsbedingungen. Weitere Informationen finde ich in unserer Datenschutzerklärung.

Aufklappen für Details zu Ihrer Einwilligung