Wirtschafts-Stabilisierungsfonds Zulieferer Schlote: „Die Corona-Hilfen haben unsere Eigenkapitalquote gerettet“

Autor Thomas Günnel

Der Automobilzulieferer Schlote hat im November als eines der ersten Unternehmen die sogenannten Corona-Hilfen erhalten. Wie lief die Beantragung? Sind die Zahlungen eine echte Hilfe? Finanzvorstand Michael Bormann erklärt.

Michael Bormann ist Interims-CFO beim Automobilzulieferer Schlote.
Michael Bormann ist Interims-CFO beim Automobilzulieferer Schlote.
(Bild: Schlote Group)

Herr Bormann, Schlote hat bereits Mittel aus dem Wirtschafts-Stabilisierungsfonds, kurz WFS, der Bundesregierung erhalten. Wie haben Sie den Ablauf empfunden: Kam die notwendige finanzielle Hilfe in angemessener Zeit?

Schlote hat Mitte Juli einen Antrag auf Mittel aus dem Wirtschafts-Stabilisierungsfonds eingereicht und gehörte damit zu den ersten Antragstellern. Die erfolgte Bewilligung Mitte November 2020 war durchaus angemessen. Es gab keine eingeschliffenen Prozesse oder Erfahrungen im Umgang bei der Antragstellung dieser Mittel. Insofern war es für alle Beteiligten ein sportliche Herausforderung, dazu zählen neben den Mitarbeitern in der Finanzabteilung von Schlote auch die beteiligten bisherigen Finanzierungspartner des Bankenkonsortiums, dem Bundeswirtschaftsministerium und der Finanzagentur der Bundesrepublik Deutschland, die diese Mittel ausreicht.

An welche grundlegenden Bedingungen ist der Erhalt der Hilfen gebunden?

Eine stille Beteiligung durch den WSF darf lediglich den durch die Corona-Pandemie verursachten Effekt ausgleichen. Wir mussten also nachweisen, wie sich die Krise auf unsere Finanzen ausgewirkt hat. Wir haben im Gesamtjahr 2020 einen Verlust von 17 Millionen Euro verbucht, diesen Umfang hat auch die durch den WSF gewährte stille Beteiligung. Diese partizipiert von den Verlusten, hat aber den Vorteil, dass sie buchhalterisch als Eigenkapital gilt. Weitere 8,5 Millionen Euro haben wir als Nachrangdarlehen vom WSF erhalten.