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Mit viel Drehzahl den Berg hinauf
Dabei lässt sich Jackie trotz ihres Alters ohne Zicken fahren. Die zwei O‘Connors-Mechaniker, die die alten VW der Flotte instand halten und restaurieren, haben ihr Bestes gegeben, um beispielsweise die Schaltung vom typischen Rühren in eine halbwegs präzise Angelegenheit zu verwandeln. Und wem zum ersten Mal in einer der engen Kurven am Berg die Puste ausgeht, dem wird der zweite von vier Gängen zum Freund, in dem der Boxermotor Auto und Insassen mit viel Drehzahl den Berg hinauf schiebt.
Jede Menge Freiheit
Die vorderen Scheibenbremsen packen ordentlich zu – wofür man dankbar ist, wenn in einer der unzähligen, heckengesäumten Straßen ein Einheimischer im Affenzahn um die Ecke gebraust kommt. Schnauze an Schnauze – einer muss zurücksetzen, meist siegt der Respekt vor dem Alter und man wird freundlich vorbeigewinkt. Aber auch wenn nicht: Mit seinen rund 4,50 Metern Länge – kürzer als eine heutige Mittelklasse – und 1,72 Meter Breite – heutiges Kleinwagen-Niveau – ist der T2 wendiger als erwartet und in den engen cornischen Fischerdörfchen in seinem Element. „Von außen sehr einladend, von innen sehr ausladend“ warb VW schon 1972. Spüle mit Wassertank, Gasherd, Kühlschrank, Geschirrschrank (mit Bulli-Motivtellern ausgestattet), Bank und Stühle, vier Schlafplätze – zwei auf der flachgelegten Rückbank plus Matratze, zwei unter dem Aufstell-Dach – bringt Jackie Brown in ihrem Innern unter. Aber das Wichtigste: Jede Menge Freiheit. Hier-ist-es-schön-hier-bleib-ich geht wirklich, auf einem der zahllosen, auch sehr kleinen Campingplätze (eine Liste mit besonders schönen liegt Jackie bei) oder sogar auf einem öffentlichen Parkplatz.
Kultmobil-Image
Mehr als 450 Buchungen hat allein O‘Connors Campers jedes Jahr, viele aus Deutschland, weitere Anbieter verleihen die VW-Campervans: Hochgerechnet sind jedes Jahr viele tausend Familien und Paare fasziniert von der Zeitreise durchs Rosamunde-Pilcher-Land. Die Faszination über den Urlaub hinaus macht sich seit einigen Jahren in der Preisentwicklung bemerkbar: 24.500 Euro zahlt man mittlerweile für ein T2-Wohnmobil im guten Zustand (Note 2) laut Classic Data. Vom Image als Kultmobil profitiert selbst die sechste Generation: Wenn in diesen Wochen der neue Bulli „T6“ auf den Markt kommt, wird er ganz wie seine Vorfahren als zweifarbiges Sondermodell angeboten. Wo wir wohl mit ihm in 36 Jahren entlangbrausen werden?
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