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Die Preisträger im Jahr 2015
Kommunikations-Meister Seat Dem spanischen Automobilhersteller unter dem Dach des Volkswagen-Konzerns bestätigte die Lean & Green-Jury ein „sehr gutes Kommunikationskonzept in allen Bereichen“ sowie eine „hohe Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen“. In Martorell werden die Modelle Seat Leon und Ibiza sowie der Audi Q3 gefertigt. Die Autofabrik mit über 8.000 Mitarbeitern hat innovative „Green“-Ideen bei der Materialversorgung realisiert, die unter anderem den Lkw-Verkehr im Werk reduzieren. Gewürdigt wurden zudem intelligente Low-Cost-Automatisierungen (LCIA) in der Montage, die durchgängig von den Mitarbeitern erarbeitet wurden. „Personal Coaches“ an den Linien unterstützen die Mitarbeiter bei Lean-Projekten.
AGC Glass – 100 Prozent „Green“ bis 2018
Das Werk Wegberg der belgischen Unternehmensgruppe AGC Glass Europe fertigt mit 160 Mitarbeitern vor allem Front- und Heckscheiben für die Autoindustrie. „Environment“ ist als Topthema in der Standortstrategie verankert: Bis 2018 will der Standort zu 100 Prozent „Green“ arbeiten. Green-Aspekte sind auch fester Bestandteil des Shopfloor-Managements. Auf der Lean-Liste punktet das Werk mit flexiblen Fertigungslinien und einer hoch entwickelten Verbesserungskultur. Diese lebt von der hohen Bereitschaft der Mitarbeiter, Verbesserungen eigenständig umzusetzen. Ein klassisches Vorschlagswesen ist nicht mehr nötig.
Siemens-Gerätewerk – schlanke Wertschöpfungskette
Das Siemens-Gerätewerk Erlangen fertigt elektronische Steuerungen und Antriebe vom Typ Sinumerik und Sinamics, unter anderem für den Werkzeugmaschinenbau. In ihrer Bewertung würdigte die Jury insbesondere die ganzheitliche Lean-Optimierung sowie das nachhaltige Handeln entlang der gesamten Wertschöpfungskette vom Lieferanten bis zum Kunden. Mit rund 3.500 Beschäftigten in Produktion, Entwicklung und Support wird an diesem integrierten Siemens-Fertigungsstandort bereits über alle Bereiche hinweg konsequent nach Lean-Prinzipien gearbeitet.
W.O.M. – energieeffiziente Reinraumtechnik
World of Medicine fertigt im oberfränkischen Ludwigsstadt Geräte und Zubehör für die Minimal Invasive Medizin, darunter Schlauchsätze und Spritzgussteile. In einer 2014 neu eröffneten Reinraumfabrik setzt WOM ein innovatives Konzept mit, so die Jury, „herausragenden Energieverbesserungen“ um. Unter Lean-Aspekten reüssierte der Produktionsstandort mit einer „hohen Reformfähigkeit der Organisation“. Verbesserungsprojekte werden maßgeblich von Mitarbeitern initiiert und umgesetzt, Entscheidungen werden schnell und unbürokratisch getroffen.
Kostenführer Bosch-Werk Blaichach/Immenstadt
3.300 Mitarbeiter zählt das Bosch-Werk in Blaichach/Immenstadt. Gefertigt werden elektronische Bremsregelsysteme, wie ABS oder ESP, sowie Einspritzkomponenten und Sensoren für die Antriebstechnik. Es ist im Bosch-Konzern das Leitwerk für ABS/ESP-Systeme und zugleich Vorreiter beim Thema Industrie 4.0. Für die „intelligente Verknüpfung von Lean-Management mit Industrie 4.0“, zum Beispiel durch die weltweite Online-Vernetzung der Anlagen, vergab die Jury den Sonderpreis nach Blaichach/Immenstadt. Es werden zudem stringent technische Innovationen mit systematischen Verbesserungskreisläufen gekoppelt. Das Werk hat sich auf diese Weise die Kostenführerschaft im internationalen Fertigungsverbund erarbeitet – und das am Hochlohnstandort Deutschland.
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