Neue Mobilität Mobilitätsdienst Moia: Level-5-Fahren ab 2021

Redakteur: Svenja Gelowicz

Wie geht es mit Moia weiter? – Im Interview mit dem „Manager Magazin“ spricht Johann Jungwirth, Digitalchef von Volkswagen, über den VW-Mobilitätsdienst und autonomes Fahren.

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Laut VW soll der autonome People Mover „Sedric“ ab dem Jahr 2021 in zwei bis fünf Städten unterwegs sein. Aktuell werden die Prototypen auf dem VW-Werksgelände in Wolfsburg getestet.
Laut VW soll der autonome People Mover „Sedric“ ab dem Jahr 2021 in zwei bis fünf Städten unterwegs sein. Aktuell werden die Prototypen auf dem VW-Werksgelände in Wolfsburg getestet.
(Bild: Volkswagen)

Ab 2021 soll der autonome People Mover „Sedric“ in zwei bis fünf Städten unterwegs sein: Dieses klare Ziel formuliert VW-Digitalchef im Gespräch mit dem „Manager Magazin“. „Für mich ist klar, dass komplett selbstfahrende Autos nicht erst 2028 oder 2030 auf den Markt kommen, sondern es damit bereits 2021 losgeht.“ Aktuell teste VW die Sedric-Fahrzeuge noch auf dem VW-Werksgelände in Wolfsburg und auf einem Prüfgelände in Ehra-Lessingen – aber auch im Straßenverkehr, dann allerdings mit eingeschränktem Funktionsumfang.

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Der Fahrdienst Moia hingegen ist bereits mit einem Testpiloten auf den Straßen Hannovers unterwegs: „Im Rahmen des Co-Creation Prozesses von Moia testen bis zu 3.500 Kunden in einem geschlossenen Test mit zunächst 20 Volkswagen T6 die Algorithmen und operative Prozesse. Hannover ist die Vorbereitung für den Start des vollen Produktes Ende 2018 in Hamburg.“ Denn da will VW mit Moia starten; zu Beginn noch als Shuttle mit Fahrer; doch perspektivisch sollen diese nur noch als Sicherheitsfahrer an Bord sein – und die Moia-Shuttles mit einem Selbstfahr-System ausgestattet sein.

Moia: 200 rein elektrische Fahrzeuge ab 2018

Moia startet laut Jungwirth im Jahr 2018 mit zunächst 200 rein elektrischen Fahrzeugen, die bis zu sechs Sitze bieten. Ein Ausbau auf bis zu 1.000 Fahrzeuge sei geplant. Ab wann werden sich die Mobilitätsdienste rechnen? „Die große Disruption in der Branche kommt erst ab 2021 mit den völlig autonom fahrenden Autos, die ohne menschlichen Fahrer auskommen", so der VW-Digitalchef. Denn 80 Prozent der Gesamtkosten von Fahrdiensten wie Uber entfielen auf die Fahrer. Jungwirth: „Das Geschäftsmodell für Fahrdienste wird erst dann ein großer Erfolg, wenn die Fahrzeuge selbst fahren.“

Wer betreibt die Fahrdienste und Services?

VW betreibe bislang in Hannover und Hamburg die Services selbst. Jungwirth im „Manager Magazin“-Interview: „Aktuell führen wir allerdings viele Gespräche mit Städten und ÖPNV-Anbietern und prüfen weitere Geschäftsmodelle und wie man die Wertschöpfungsebenen gegebenenfalls aufteilen könnte.“ Mit selbstfahrenden Fahrzeugen würden sich Mobilitätsdienste in mehrere Wertschöpfungsebenen aufteilen: Die unterste sei der Hersteller, der das Fahrzeug designt, entwickelt, und produziert. Die zweite der Bereitsteller des Selbstfahr-Systems.

Danach folge der eigentliche Flottenbetreiber, dem die Fahrzeuge und die Betriebshöfe gehören. Die vierte Ebene sei dann der Mobilitätsanbieter, der diese Fahrdienste dann über eine App oder einen digitalen Assistenten für die Endkunden anbietet und den direkten Kundenkontakt hat. Die fünfte Ebene sind wiederum die Bereitsteller digitaler Zusatzdienste, etwa Paketdienste, Werbung oder Unterhaltungs-Inhalte im Fahrzeug.

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