Strategie Stellantis peilt hohe Margen für das gesamte Jahrzehnt an
Ein Vortrag von Stellantis-Chef Carlos Tavares zur künftigen Konzernstrategie entwickelte sich erwartungsgemäß zahlenlastig. Zumindest ein neues Produkt gab es dann aber doch zu sehen.
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Der Autokonzern Stellantis peilt für das gesamte Jahrzehnt prozentual zweistellige Umsatzrenditen im operativen Geschäft an. Die um Sondereffekte bereinigte operative Marge solle durchweg bis 2030 mindestens zehn Prozent betragen, teilte der Opel-Mutterkonzern am Dienstag (1. Februar) in Amsterdam anlässlich einer Strategiepräsentation mit. Zudem will Stellantis-Chef Carlos Tavares den Umsatz bis Ende des Jahrzehnts auf 300 Milliarden Euro verdoppeln.
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Im vergangenen Jahr hatte der im Januar 2021 aus den Autobauern Fiat Chrysler und PSA formierte Konzern den Umsatz um 14 Prozent auf gut 150 Milliarden Euro gesteigert. Unter dem Strich wurden rund 13 Milliarden Euro verdient. Der Hersteller will mittelfristig 25 bis 30 Prozent seiner Gewinne als Dividenden ausschütten und darüber hinaus bis zu fünf Prozent der ausstehenden Stammaktien zurückkaufen.
Ziel: Bezahlbare Autos für Jedermann
Zu künftigen Ergebnissteigerungen sollen die Synergieeffekte des fusionierten Konzerns und weitere Kosteneffizienz genutzt werden. Dies solle es weiterhin ermöglichen, bezahlbare Autos für jedermann herzustellen, sagte der Chef des nach Toyota, Volkswagen und Renault-Nissan viertgrößten Autokonzerns der Welt.
Zweistellige Umsatzrenditen waren bisher vor allem Premiumanbietern vorbehalten, Massenhersteller wie die Stellantis-Marken Peugeot, Citroën, Fiat und Opel mussten sich für gewöhnlich – wenn überhaupt im Plus – mit einstelligen Margen zufriedengeben. Derzeit können einige Autobauer wegen eingeschränkter Produktion infolge des Halbleitermangels und gleichzeitig hoher Nachfrage ihre Listenpreise besser durchsetzen, was die Profitabilität ansteigen lässt.
„We are here to compete“
Zu den Produktmargen bei Stellantis merkte Tavares an, dass die Transaktionspreise bei elektrifizierten Fahrzeugen generell höher seien – eine zügige Elektrifizierung sei daher ein entscheidender Hebel für bessere Margen. Auf die Frage eines Analysten, ob das Tempo der Elektrifizierung bei Stellantis nicht zu hoch sei, antwortete der Konzern-Chef: „Die Rahmenbedingungen sind gesetzt.“ Man kenne die Fallstricke – die Herkunft der elektrischen Energie, den Stand in Sachen Ladeinfrastruktur, die potenzielle Ladegeschwindigkeit. „Aber wir sind hier, um wettzueifern.“
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Produktseitig zeigte Tavares lediglich das Design des allerersten Jeep-BEVs, das Anfang des kommenden Jahres auf den Markt kommen soll. Zudem kündigte er vollelektrische Versionen des Ram-Transporters Pro-Master (Marktstart: 2023) sowie des Ram-Pickups 1500 für 2024 an.
Stellantis möchte bis 2030 in Europa nur noch Elektroautos und in den USA bis dahin zur Hälfte Elektroautos verkaufen. Das Ziel sei, bis 2038 komplett CO2-neutral zu werden, sagte Tavares gleich zu Beginn bei der Vorstellung der Zukunftsstrategie. Bis 2030 wolle das Unternehmen 75 BEV-Modelle im Angebot haben und jährlich fünf Millionen E-Autos verkaufen.
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„Mein Anspruch ist Platz eins, zwei oder drei“
Brennstoffzelle kommt auch für Pickups
2024 solle die Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnik für große Nutzfahrzeuge verwendet werden, erste Auslieferungen seien in den USA für 2025 geplant. Danach sollte die Technik bei Pickups zur Anwendung kommen. Alleine bis 2025 hatte Stellantis bereits Investitionen von mehr als 30 Milliarden Euro in Elektromobilität und Software angekündigt.
Ein Drittel seiner Verkäufe möchte Stellantis bis 2030 online realisieren, alle Produkte und Services sollten digital erhältlich sein. Zudem sollen mindestens 35 Prozent der Führungspositionen künftig an Frauen vergeben werden, hieß es in dem Strategiekonzept.
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