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Auf Exponate-Sammlung
Dass hier alles so echt und authentisch aussieht, hat Crathorne und seine Kollegen aus dem Heritage Trust viel Arbeit gekostet. Denn die Celebration Line ist kein Überbleibsel aus der Vergangenheit, sondern nagelneu aufgebaut, „Jetzt, wo die Produktion des Defender unweigerlich zu Ende geht, hatten wir den Eindruck, dass wir schnellstmöglich noch einmal alles zusammen tragen und die Geschichte für die Zukunft sichern mussten“, erzählt Crathorne über die Beweggründe für die Idee, die ihm ein paar unruhige Monate beschert hat. Denn seit der Entscheidung für Celebration Line hat er sich durch Archive und Sammlungen gewühlt, ist durch Keller und Lager gekrochen und hat überall im Land in der Land Rover Community gebittelt und gebettelt, bis er alle Exponate zusammen hatte: Aus den Lehrwerkstätten der Army, von ehemaligen Zulieferern und aus der eigenen Asservatenkammer hat er so eine beachtliche Dokumentation zusammen getragen, und den Rest kurzerhand im alten Stil nachgebaut: Genau wie Ingenieure damals beim Kipptest können sich deshalb jetzt auch Besucher an der Celebration Line in einen Prototypen setzen und ausprobieren, wie sich eine Schräglage von 45 Grad anfühlt.
Anmeldeschluss Ende 2015
Zwar sind die Führungen gut gebucht, ein Teil der Investitionen kommen durch den Eintritt von 45 Pfund wieder herein und über Geld sollte man angesichts der Geschichte ohnehin nicht sprechen. Doch darf man getrost bezweifeln, ob die Celebration Line noch einmal so eine Rendite abwirft wie damals, als die Produktion zum ersten Mal aufgebaut wurde. Denn für die Fertigung des Land Rover hatten die Gebrüder Wilks vom Rover-Aufsichtsrat eine Basisinvestition von 74.000 Pfund verlangt – und bereits im ersten Produktionsjahr 45 Millionen Pfund damit eingenommen. Das wird Crathorne ganz sicher nicht mehr schaffen. Und jetzt, wo Land Rover so langsam die Bestellbücher für den Defender schließt, muss die Rendite ohnehin von Range Rover & Co kommen. Doch die Mühe für die Celebration Line hat sich gelohnt. Denn seit die Halle in der Halle aufgebaut ist, sind die Führungen so gut gebucht, dass es für große Gruppen langsam eng wird. Und auch Einzelpersonen müssen sich sputen. Nur bis zum Ende des Jahres kann man sich noch anmelden und zur Zeitreise in Solihull starten. Danach ist allerdings vorerst Schluss.
Neuer „Produktions“-Ort gesucht
Denn wenn die Defender-Produktion zum Jahreswechsel endgültig ausläuft, dann muss auch die Celebration Line erst einmal weichen: „Wir brauchen die Hallen für neue Modelle“; sagt Crathorne, während sich im Hintergrund schon die Gabelstapler warm laufen, die wenigen alten Werkzeuge rauswerfen, um Platz für ein Heer von Robotern zu schaffen, die dann Autos wie den Jaguar F-Pace oder den Discovery Sport bauen sollen. Dann ist in Solihull auch kein Platz mehr für die Celebration Line und selbst mit Warnwesten und Schutzkleidung haben Besucher hier dann nichts mehr verloren. Doch irgendein anderes Plätzchen für die Keimzelle der ganzen Company wird sich schon finden, ist Crathorne überzeugt, „Jetzt, wo wir diese historische Werkstatt endlich wieder beisammen haben, werden wir sie nicht noch einmal zerschlagen.“
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