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Tiefgreifende Änderungen am Fahrwerk
Mit einem teilweise neukonstruierten Fahrwerk ist das Handling den reguläre Modellen der 3er- und 4er-Reihe deutlich überlegen. Die Zweigelenk-Federbein-Vorderachse, zusätzliche Achsträgerverschraubungen, die Fünflenker-Hinterachse mit starr verschraubtem Achsträger und die Kohlefaser-Strebe im Vorderwagen sind M3- bzw. M4-spezifische Umfänge. Die elektromechanische Servolenkung des regulären 3er weicht einem völlig neukonstruierten Bauteil mit erheblich stärkerem Motor. Damit sind blitzschnelle Korrekturen ohne Änderung des Charakters der Lenkung auch unter erheblicher Belastung möglich – etwa beim Gegenlenken im Drift. Die Lenkung ist relativ leichtgängig, angenehm gewichtet – und der hydraulischen, um 3,5 Kilogramm schwereren Lenkung des Vorgängermodells mindestens ebenbürtig. An der Vorderachse sind Michelin-Reifen der Größe 255/40 ZR 18 aufgezogen, hinten verbaut BMW die Größe 275/40 ZR 18. Gegen Aufpreis gibt es 19-Zoll-Alufelgen.
Noch mehr Spaß ohne Stabilitätskontrolle
Mit seinem aufwendigen Chassis lassen sich M3 und M4 auch auf der Rennstrecke mit absoluter Präzision bewegen – wozu auch das relativ geringe Leergewicht beiträgt: Ein M4 Coupé mit Schaltgetriebe liegt knapp unter 1,5 Tonnen. Lediglich die Stabilitätskontrolle DSC schränkt das Fahrvergnügen ein: Im Standardprogramm zeigt sie sich von ihrer intoleranten Seite, im Sportprogramm werden immerhin spürbare Driftwinkel erlaubt. Am meisten Freude bereiten die Wagen bei abgeschalteter Stabilitätskontrolle. Dann sorgt das elektronisch geregelte Sperrdiffential dafür, dass sie leicht in ein einen Drift kommen, der sich problemlos mit dem Gasfuß kontrollieren lässt. Eine Festsattel-Bremsanlage mit vier Kolben vorn und zwei Kolben hinten ist Serie, für stolze 7.300 Euro gibt es Kohlefaser-Keramik-Bremsen – eine Investition, die sich vor allem für extrem sportbetonte Fahrer lohnt. Für 1.900 Euro bietet BMW zudem eine adaptive Dämpferregelung an.
Für den Kenner sind die beiden Topmodelle kaum zu übersehen: Dafür sorgen die aggressiv gezeichnete Frontpartie, das Dach aus Kohlefaser-Verbundstoff, die verbreiterten Flanken, große Luftauslässe, eine „Gurney“-Abrisskante und die vier frechen Auspuffendrohre. Im Interieur gibt es nicht nur mehr Platz als früher, sondern auch mehr Stil. Die Sportsitze passen ausgezeichnet, und es gibt mehrere gut verarbeitete Lederausstattungen zur Auswahl. Im Prinzip reicht die serienmäßige Stoff-/Leder-Ausstattung aber völlig aus.
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Die Zukunft der Sportlichkeit
Beim i8 hatten wir den Eindruck, dass sich die automobile Zukunft dem Fahreindruck eines Videospiels nähert; M3 und M4 zeigen indessen, dass der klassische Ansatz eine Perfektion erreicht hat, die vor wenigen Jahren undenkbar schien. Vielleicht erstmals subtrahiert die Elektronik nicht mehr vom puren Fahrerlebnis, sondern sie hebt es – gezielt eingesetzt – auf ein nochmals höheres Niveau.
Der M3 steht für 71.500 Euro beim Händler, das M4 Coupé kostet 72.200 Euro. In Anbetracht des Gebotenen ist das ein angemessener Tarif.
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