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Ford Sierra RS Cosworth: Sport frei!

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Renntechnik vom Feinsten

Die martialische Kriegsbemalung gibt einen Hinweis darauf, was unter dem Blechkleid steckt: Renntechnik vom Feinsten. Der 2,0-Liter-Vierzylinder von britischen Rennpapst Cosworth kommt dank Vierventiltechnik, zwei oben liegenden Nockenwellen und vor allem dem Garret-Turbolader auf 150 kW/204 PS bei 6.000 U/min. Drückt der Lader permanent 0,7 bar in die Zylinder, knabbert die Tachonadel nach gut sieben Sekunden an der 100-km/h-Marke und verharrt erst bei echten 241 km/h, auch wenn der Tacho bis 260 km/h geht. Die durchschnittlichen 14,5 Liter Verbrauch auf 100 Kilometer überschreitet man damit zwar schnell, dafür war aber auch der Sprit 1986 mit Preisen von rund einer Mark je Liter noch recht günstig.

Dank Visko-Sperrdifferential, Scheibenbremsen an allen vier Rädern und einem sportlich abgestimmten Fünfgang-Getriebe mit der Übertragung an die Hinterachse (erst ab 1990 gab es den Cossie mit Allradantrieb) hält man noch heute BMW und Mercedes und auch einige Porsches auf Distanz.

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Emotionen erfahren

Dabei schmiegen sich die Sitze eng um die Hüften wie ein Trainingsanzug aus Ballonseide. Das Lederlenkrad liegt griffig in der Hand und die elektronische Kraftstoffeinspritzung reagiert auf jeden noch so kleinen Fußbefehl. Mit kurzem Zwischengas bleibt der Ladedruck weitgehend konstant und die Reifen fressen am Asphalt. Das laute Ablassen des Turbos untermalt die Gangwechsel und mit ein wenig Übung bleiben das Turboloch klein und der Fahrspaß groß. Kleine Hecktänze lassen sich mit schnellen Reaktionen an Pedal und Lenkrad einfangen. Das Lied des Turboladers ergänzt derweil „Tainted Love“ von Soft Cell. Die „verdorbene Liebe“ tönt aus einem zeitgemäßen High-End-Radio mit Equalizer als Soundtrack der Achtziger passend zum schrillen Auftritt des Bürgerschrecks aus Köln.

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