Sportwagen Ford Sierra RS Cosworth: Sport frei!
Die 1980er trieben wilde Blüten. Eine davon war der Ford Sierra RS Cosworth. Denn unter der eher harmlosen Karosserie steckt Renntechnik, die auch heute noch beeindrucken kann.
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Der Lader zwitschert sein munteres Lied, die Hinterachse fängt an zu stempeln und in den hinteren Radhäusern verfängt sich der Qualm. Der Ford Sierra RS Cosworth kann es noch: richtig Spaß machen, unvernünftig und verdammt schnell sein, auch 28 Jahre nach seiner Produktion.
Sprachlose Sportwagen-Fans
Ford war mal eine richtige Sportwagenmacht. Und zwar nicht nur in den 1970ern mit dem flachen Capri, sondern auch in den 1980er, mit einem eher langweiligen Gefährt. Der Ford Sierra schockte zwar schon 1982 mit seiner Stromlinienform die meist biedere Ford-Kundschaft und brach brutal mit dem vorherigen Taunus-Design der Kölner Mittelklasse. Doch auf der IAA 1985 in Frankfurt verschlug die brachiale Studie des Cosworth auf dem Ford-Stand selbst Sportwagen-Fans die Sprache. Ein Jahr später stand das Kölner Geschoss beim Händler, wenn auch nicht bei allen, denn der Cossie war auf rund 6.000 Exemplaren limitiert und heiß begehrt – trotz eines Preises von 50.000 Mark. Heute ist der Renner noch seltener, wird mit rund 25.000 Euro gehandelt und hat damit an Wert kaum verloren.
Die Konkurrenz dominieren
Mit dem Ford konnte man nicht nur damals die starke Konkurrenz der neuen Kategorie der straßenzugelassenen Sportlimousinen wie BMW M3 oder Mercedes 190er E 2.3-16V nach Belieben dominieren. Es geht noch immer, und zwar nicht nur auf Autobahnen und Landstraßen, sondern auch auf Rennstrecken.
Eigentlich diente die sportliche Limousine nur als Homologation für kommende Rennsporteinsätze, später folgte noch ein auf 500 Einheiten limitiertes schärferes Evolutionsmodell mit der Bezeichnung RS 500. Der als Rennwagen eingesetzte Sierra siegte vor allem in den Tourenwagen-Serien DTM, EM, WM und BTCC. Vor allem der Start-Ziel-Sieg beim 24h-Rennen am Nürburgring 1987 und der Gewinn der DTM 1988 mit dem RS 500 unter Klaus Ludwig machten den Cossie zumindest für Fans unvergesslich.
Wuchtiger Auftritt
Er sieht schon im Stand schnell aus. Im Gegensatz zur zivilen Variante steht der Cossie auf breiten 205/50er Reifen mit damals großen 15-Zoll-Kreuzspeichenfelgen von Rial, dank strafferen Federn und Dämpfern kauert er dicht über dem Asphalt. Am auffälligsten sind der wuchtige Heckflügel im Formel-1-Format mit der mittigen Stütze und die Verbreiterungen der Karosserie. An das Blech angenietete Seitenschweller und Radhäuser geben dem Mitteklasse-Coupé einen bulligen Auftritt. Neben dem wuchtigen Heckflügel unterscheidet sich das 1.376 Kilogramm schwere Geschoss von seinen spießig-braven Serienbrüdern unter anderem durch die Luftschlitze in der Motorhaube und den weit nach unten gezogenen Frontspoiler. Der schnüffelt gierig am Asphalt und zieht sich die Luft durch einen Trichter zum Turbolader.
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