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Gesamtvergleich Ost und West
Ein Gesamtvergleich zwischen den Bundesländern Ost und West zeigt, dass der Anteil in Ostdeutschland mit durchschnittlich 22,4 Prozent um knapp fünf Prozent höher liegt als der Durchschnitt in Westdeutschland mit 17,5 Prozent (Abb. 3). Der Versuch, mehr Frauen in Führungsverantwortung zu holen, verlangt den Unternehmen einiges ab. So hat sich beispielsweise der Daimler-Konzern zum Ziel gesetzt, bis 2020 hier einen Frauenanteil von 20 Prozent zu erreichen. Dazu müsste das Unternehmen bis dahin jährlich 35 Prozent der entsprechenden Stellen mit Frauen besetzen. Für Wilfried Porth nach eigenen Worten eine ehrgeizige Vorgabe, aber durchaus machbar. „Die Aufgabe, Frauen in Führungspositionen zu bringen, ist kein kurzfristiger Trend, sondern ein strategisches Thema mit langfristiger geschäftlicher Bedeutung“, bekräftigt auch Elke Strathmann, Personalvorstand der Continental AG.
Zielkorridore und Zielquoten
Daher setzen Top-Führungskräfte zunehmend auf Zielkorridore oder Zielquoten für die einzelnen Qualifikationsstufen wie auch auf eine konsequente Unterfütterung durch karrierefördernde Maßnahmen wie Mentoring und Coaching. Von einer Frauenquote halten sie nichts. Die deutliche Ablehnung des Themas Quote durch zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen und Wirtschaftsverbänden ließen den weiblichen Nachwuchs daran zweifeln, dass Wirtschaft und Politik ernsthaft daran interessiert seien, Karrieren von weiblichen Fachkräften zu fördern, meint Hoppenstedt. Daher gelte es, die Diskussion um das Fehlen von Frauen in führenden Managementpositionen zu entemotionalisieren und mit konkreten Zahlen zu belegen, wie sich die Situation für Frauen insgesamt in Deutschland und in den einzelnen Wirtschaftsbranchen entwickelt habe. Nur die Aufschlüsselung dieser Zahlen biete die notwendigen Ansatzpunkte für ein konsequentes Handeln für Branchen- und Interessensverbände und für die besonders aktiven Unternehmerinnen- und Managerinnenverbände und -netzwerke.
Das Fazit
Insgesamt kommt der Branchenmonitor zum Fazit: Die deutschen OEMs haben zwar Frauen als Käuferinnen, Halterinnen und Kundinnen von technischen Dienstleistungen rund um den Kraftfahrzeugsektor immer mal wieder in den Fokus genommen. Aber sie beziehen diese Klientel nicht konsequent in ihre Entwicklungs-, Marketing- und Personalstrategien ein. Dabei ließen sich mit mehr weiblichen Nachwuchskräften zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Im Top- und Mittelmanagement könnten sie die Marktstellung der deutschen Autobranche weiter ausbauen. Und auf Ingenieursebene könnten sie den Mangel an Fachkräften entgegenwirken.''
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