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Anfang der 90er-Jahre galt VW als angezählter Autobauer, der unter der Regie von Piëch jedoch in wenigen Jahren zu einem Hersteller aufstieg, der sich dank innovativer Produkte zunehmend den Nimbus erarbeitete, für Qualität und Exzellenz zu stehen.
Wie kein anderes Auto spiegelt der Golf IV diese Hinwendung zu besonders wertig gebauten Autos wider. Das 1997 eingeführte Modell beeindruckt auch heute noch mit modern anmutender Optik und feinem Finish. Das trifft auch auf den Innenraum mit seinen teilweise edlen Materialien wie auch auf das aufwendige Fahrwerk und damit einhergehend gute Fahreigenschaften zu.
Der Golf war nicht mehr nur das Auto fürs Volk, sondern ein Fahrzeug, das man sich klassenübergreifend leisten wollte, weil es einfach ausgewogen und besser als die Modelle der Konkurrenz war. Letzteres traf in besonderer Weise auf den R32 zu, der mit 241 PS fast 250 km/h erreichte und damit manchen starken und teuren Sportwagen ärgern konnte. Laut Piëch war der Golf das „Lebens- und Überlebensmodell des Unternehmens“.
Wiederbelebung von Bugatti
Doch selbst das Beste war Ferdinand Piëch nicht gut genug, weshalb er seine Ingenieure auch Fahrzeuge entwickeln ließ, bei denen normales Maßhalten keinen Platz hatte. Der Höhepunkt dieses Strebens war die Wiederbelebung der Luxusmarke Bugatti, die mit der Entwicklung des 2005 eingeführten Sportwagens Veyron erst richtig an Fahrt aufgenommen hat. 16 Zylinder und über 1.000 PS sowie eine Höchstgeschwindigkeit von mehr als 400 km/h waren Superlative, die einfach nur staunen ließen.
Das Projekt Bugatti war wohl weniger auf Gewinnmaximierung als auf das Begeistern für Technik ausgelegt, die angesichts der siebenstelligen Preise allerdings nur sehr wenigen vorbehalten blieb.
Das Dreiliter-Auto
Es gab allerdings auch von Piëch initiierte Technik-Ikonen, die in eine ganz andere Richtung tendierten, wie etwa die 3L-Varianten der Kleinwagen Audi A2 und VW Lupo, die Maßstäbe in puncto Effizienz setzten.
Das Dreiliter-Auto, das man auch praktisch mit drei Litern Verbrauch fahren konnte, hätte eigentlich ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz werden können, doch der Hunger nach Leistung bei den Kunden als auch der vergleichsweise hohe Preis der 3L-Modelle, die oft als „overengineered“ bezeichnet wurden, verhinderten eine größere Verbreitung.
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