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Ebenfalls als overengineered gilt einer der ehrgeizigsten Piëch-Projekte: der VW Phaeton. Mit diesem Flaggschiff wollte der Porsche-Enkel den Premiumanspruch von Volkswagen auf eine neue Stufe stellen. Der Phaeton sollte Oberklasse-Ikonen wie BMW 7er oder Mercedes S-Klasse blass aussehen lassen.
Dabei wurden teilweise Lösungen angestrebt, die faszinierend aber auch unverschämt teuer waren. Ein kleines Beispiel dafür sind die massiv gearbeiteten Kofferraumscharniere, echte Kleinode der Ingenieurskunst. Allerdings hatte die Technik ihren Preis, was mancher Phaeton-Besitzer in unangenehmer Weise zu spüren bekommt, wenn eine Reparatur ansteht.
Auch für VW wurde das großartige Luxusauto ein finanzielles Problem, denn nach Recherchen des Magazins Automobil-Produktion brachte jeder verkaufte Phaeton dem Konzern fast 30.000 Euro Verlust. Wohl auch deshalb endete die Produktion des Luxus-VWs 2016 nach 15 Jahren ohne Nachfolger.
VW XL1: Extrem sparsam, extrem selten
Noch viel exklusiver als der Phaeton wurde der VW XL1, der mit extremem Leichtbau, optimierter Aerodynamik wie auch einem cleveren Dieselhybridantrieb 100 Kilometer mit nur einem Liter Diesel fahren kann. Ein bislang unerreicht niedriger Wert, der allerdings nur eine Demonstration des Machbaren blieb, denn vom über 100.000 Euro teuren XL1 wurden nur wenige Exemplare produziert.
Über die Produktionsziele schien es zeitweilig Unstimmigkeiten im VW-Konzern zu geben, denn 2011 verkündete der damalige VW-Aufsichtsratschef Piëch noch seine Großserienproduktion. Später deuteten VW-Offizielle hingegen nur Kleinserien von 50 bis 1.000 Fahrzeugen an. Letztlich waren es dann 200 XL1, die zwischen 2014 und 2016 hergestellt wurden.
Eines der Lieblingsprojekte von Ferdinand Piëch konnte sich nicht durchsetzen. Vielleicht war dies auch ein Stück weit symbolisch für das Ende seiner Regentschaft bei VW, denn im April 2015 trat er von allen Mandaten des Konzerns zurück.
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