E-Mobilität Wolfspeed und ZF bauen Siliziumkarbid-Fabrik im Saarland

Von Sven Prawitz Lesedauer: 1 min

Der US-Chiphersteller Wolfspeed errichtet ein Halbleiterwerk in Deutschland. Der Zulieferer ZF wird sich daran beteiligen und ein F&E-Zentrum bauen.

Wolfspeed will Siliziumkarbid-Halbleiter im Saarland produzieren.
Wolfspeed will Siliziumkarbid-Halbleiter im Saarland produzieren.
(Bild: Jaguar Land Rover Deutschland)

Der US-Chiphersteller Wolfspeed baut im Saarland ein Werk für Halbleiter aus Siliziumkarbid (SiC). Das verkündete CEO Gregg Lowe auf einer Pressekonferenz am 1. Februar. Es soll die weltweit größte und modernste Fabrik für SiC-Chips sein. Lowe sprach von 600 Arbeitsplätzen am Standort in Ensdorf (Saarlouis). Entscheidend dafür sei das Förderprogramm der Europäischen Union, der „european chips act“, gewesen.

Die Fabrik soll auf dem Gelände eines stillgelegten Kohlekraftwerks in Ensdorf entstehen. Gefertigt werden sollen sogenannte 200-mm-Wafer. Die Serienfertigung der vor allem in Elektrofahrzeugen genutzten Chips soll in vier Jahren beginnen.

Der Zulieferer ZF wird sich über eine Minderheitsbeteiligung in das Projekt einbringen, verkündete Stephan von Schuckmann, als Vorstand verantwortlich für E-Mobilität im Konzern. ZF produziert bereits im Saarland – unter anderem Getriebe.

Das stillgelegte Kohlekraftwerk im saarländischen Ensdorf mit einer Animation der geplanten 200-Millimeter-Siliziumkarbid-Halbleiterfabrik von Wolfspeed und ZF.
Das stillgelegte Kohlekraftwerk im saarländischen Ensdorf mit einer Animation der geplanten 200-Millimeter-Siliziumkarbid-Halbleiterfabrik von Wolfspeed und ZF.
(Bild: Wolfspeed, ZF)

Saarlands Ministerpräsidentin Anke Rehlinger sprach von insgesamt 1.000 Arbeitsplätzen, die im Saarland durch die Chipfabrik entstehen sollen. Der Konkurrenzkampf durch den „US inflation reduction act“ sei härter geworden, sagte Rehlinger. Dennoch habe man sich durchsetzen können.

ZF finanziert F&E-Zentrum für SiC-Chips

Geplant sei zudem ein Forschungs- und Entwicklungszentrum, das mehrheitlich von ZF finanziert werde. Dort sollen Siliziumkarbidsysteme und -bauteile für Anwendungen in allen Mobilitätssegmenten entwickelt werden. Die Standortsuche sei noch nicht abgeschlossen. Wie ein Sprecher mitteilt, will ZF jedoch im Laufe des Jahres den Standort für das F&E-Zentrum nennen.

Bereits vor gut einer Woche hatten das „Handelsblatt“ und lokale Medien über die neue SiC-Fabrik berichtet. Den Berichten zufolge könnte die Fabrik deutlich mehr als zwei Milliarden Euro kosten. Gregg Lowe hatte bereits Ende 2022 eine Fabrik in Deutschland angedeutet.

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