Wasserstoff Bosch startet Serienfertigung von Brennstoffzellen-Antrieb
Der Automobilzulieferer setzt auf wasserstoffbasierte Systeme. Demnächst laufen diese nicht nur im Werk Feuerbach vom Band, Bosch erhöht zudem die Investitionen für Wasserstoffsysteme.

Bosch hat mit der Serienfertigung von wasserstoffbasierten Antrieben begonnen. „Bosch kann Wasserstoff, und Bosch wächst mit Wasserstoff“, sagte Stefan Hartung, Chef des größten Zulieferers der Welt beim Produktionsstart.
Gefertigt werden die Antriebssysteme am traditionsreichen Standort in Stuttgart-Feuerbach und im chinesischen Chongqing. Pilotkunde ist das US-Unternehmen Nikola. Der Entwickler von Nutzfahrzeugen will demzufolge im Herbst einen Lastwagen auf den Markt in Nordamerika bringen, der mit dem System angetrieben wird.
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Elektro-Lkw
Nikola: „Es ist gut, dass wir auf zwei Beinen stehen“
Größtes Interesse kommt aus China
Insgesamt gibt es demnach vier Serienaufträge aus Europa, China und den USA. In der ersten Ausbaustufe sollen jährlich zunächst mehrere Tausend Systeme produziert werden. „Dann werden wir hoffentlich in den Jahren danach noch eine Null zulegen“, sagte der Geschäftsführer der wichtigen Zulieferer-Sparte von Bosch, Markus Heyn. Die stärksten Marktentwicklungen sehe man zunächst in China.
Wasserstoff gilt als einer von mehreren Energieträgern der Zukunft. Bei der Nutzung von sogenanntem grünen Wasserstoff, der mit Ökostrom erzeugt wird, entstehen keine Treibhausgase. Doch muss zur Herstellung mit großem Energieaufwand Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten werden.
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Bosch will 2,5 Milliarden Euro in Wasserstofftechnik investieren
Für Bosch ist Wasserstoff ein wichtiges Zukunftsthema. Der Konzern entwickelt sowohl Technik für die Erzeugung als auch die Anwendung des Energieträgers. Am Donnerstag kündige das Traditionsunternehmen an, seine Investitionen in den Bereich aufstocken zu wollen – auf nahezu 2,5 Milliarden Euro bis 2026. Bis zum Jahr 2030 peilt Bosch mit der Technik einen Umsatz von rund fünf Milliarden Euro an.
Auch viele Beschäftigte hoffen auf die Wasserstoff-Produktion. Denn Zehntausende Arbeitsplätze in der Zulieferer-Sparte hängen noch vom Verbrennungsmotor ab. Das Wasserstoff-Geschäft helfe, Beschäftigung zu sichern, sagte Hartung.
Nach Angaben von Bosch arbeiten aktuell mehr als 3.000 Menschen der weltweit rund 420.000 Mitarbeiter in dem Bereich. Die Mehrzahl der Wasserstoffstellen wird demnach mit Beschäftigten aus der Antriebssparte besetzt.
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