E-Mobilität Boysen erhält Großauftrag für Batteriegehäuse

Von Claus-Peter Köth

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Der Abgastechnik-Spezialist geht einen wichtigen Transformationsschritt: Geschäftsführer Rolf Geisel kündigt ein neues Werk an.

Boysen-Chef Rolf Geisel freut sich über den ersten Großauftrag in der E-Mobilität.
Boysen-Chef Rolf Geisel freut sich über den ersten Großauftrag in der E-Mobilität.
(Bild: Boysen)

Die auf Abgastechnik spezialisierte Boysen-Gruppe treibt seine technologische Transformation voran: „Nach erfolgreicher Entwicklungsarbeit konnten wir einen Großauftrag zur Fertigung von Batteriegehäusen für die Elektroautos gewinnen“, erklärt Geschäftsführer Rolf Geisel. Das Auftragsvolumen beziffert der langjährige Boysen-Chef auf einen dreistelligen Millionenbetrag pro Jahr.

Im bislang größten Werk der Boysen-Gruppe, das Mitte 2025 in Ungarn den Betrieb aufnehmen soll, werden erstmals keine Abgassysteme, sondern ausschließlich Batteriegehäuse für E-Autos gefertigt.
Im bislang größten Werk der Boysen-Gruppe, das Mitte 2025 in Ungarn den Betrieb aufnehmen soll, werden erstmals keine Abgassysteme, sondern ausschließlich Batteriegehäuse für E-Autos gefertigt.
(Bild: Boysen)

Damit verbunden ist der Bau eines neuen Werks in Ungarn, das Mitte 2025 in Betrieb gehen soll. „Wir werden in Ungarn rund 130 Millionen Euro investieren und bis zu 400 Arbeitsplätze schaffen.“ Bei einer Produktionsfläche von über 50.000 Quadratmetern spreche man vom mit Abstand größten Standort, den die Unternehmensgruppe bislang realisiert habe. Entsprechend der Vorgaben des Kunden soll und muss die neue Fertigungsstätte durch den Einsatz moderner Energie- und Umwelttechnik CO2-neutral betrieben werden.

Mit dem Großauftrag sieht Geisel Boysen beim Thema E-Mobilität nunmehr im Kreis der gewichtigen und ernstzunehmenden Mitspieler angekommen: Zwar fertige man seit 2021 am Standort Simmersfeld verschiedene Strukturbauteile für E-Fahrzeuge, „von den Dimensionen her ist das nicht vergleichbar“. Die damit verbundenen neuen Fertigungstechniken wie Klebetechnik sowie Kunststoff-, KTL- und Pulverbeschichtung zeigten für Boysen den Weg in die Zukunft auf. Darauf werde man weiter aufbauen.

Flüssigwasserstofftanks für schwere Lkw

Neben neuen Produktgruppen für alternative Antriebe – unter anderem will Boysen ab 2023 auch seine ersten Flüssigwasserstofftanks für schwere Lkw zur Erprobung auf die Straße bringen – sieht Geisel die Zukunft der Unternehmensgruppe in der Energietechnik: Nach dem 2019 erfolgten Einstieg ins Geschäft mit stationären Flüssigbatteriespeichern soll im kommenden Herbst Baubeginn für das eigene Wasserstoffzentrum in Simmersfeld sein.

Darüber hinaus plant der Zulieferer ebenfalls in Simmersfeld einen 15 Hektar großen Wind- und Solarpark, der den gesamten Nordschwarzwald mit grünem Strom versorgen soll. Für das laufende Geschäftsjahr peilt Ralf Geisel den Sprung über die Umsatzmarke von drei Milliarden Euro an. Der Boysen-Chef feierte am 1. August sein 50-jähriges Dienstjubiläum. Im Jahr 1985 trat er in die Geschäftsführung des Zulieferers ein. Damals erwirtschaftete das Unternehmen mit 450 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von etwa 60 Millionen Mark.

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