Elektromobilität Japan und China entwickeln neue Schnellladestecker

Autor / Redakteur: Holger Holzer/SP-X / Sven Prawitz

Aktuell scheint beim Elektroauto der CCS-Stecker zumindest in Europa zum Standard zu werden. Eine neue Koalition in Asien könnte diese Führungsposition nun gefährden.

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Die Gremien zur Standardisierung von Ladestecker, Chademo und GB/T, schließen sich zusammen.
Die Gremien zur Standardisierung von Ladestecker, Chademo und GB/T, schließen sich zusammen.
(Bild: Nissan)

Im Wettlauf um die künftige globale Dominanz bei den E-Auto-Ladesteckertypen hat sich eine neue Allianz gefunden. Das japanische Chademo-Konsortium und der chinesische Elektrizitäts-Rat (CEC) wollen gemeinsam einen neuen Schnellladestandard entwickeln, der in beiden Ländern genutzt werden kann. Die nun verkündete Allianz ist auch eine Kampfansage an die europäischen Autohersteller, die auf den eigenständigen CCS-Standard setzen.

Der gemeinsame japanisch-chinesische Ladestandard soll bis zum Jahr 2020 fertig definiert sein und Ladeleistungen oberhalb von 500 Kilowatt ermöglichen. Das wäre weltweit ein Spitzenwert für das ultraschnelle Laden und würde das Betanken auch großer Langstrecken-Akkus in wenigen Minuten ermöglichen. Die neue Technik soll zudem rückwärtskompatibel zu den aktuellen japanischen Chademo- und chinesischen GB/T-Steckern sein.

Gerät CCS ins hintertreffen?

Die chinesisch-japanische Zusammenarbeit verschiebt die Machtverhältnisse in der Autoindustrie. Bislang gehen Japan, China und Europa beim dominierenden Ladestandard jeweils ihren eigenen Weg – mit Chademo, GB/T und CCS, Systemen, die untereinander nicht kompatibel sind. Schließt sich Chademo mit GB/T zusammen und wird dies zum beherrschenden Standard auf dem wichtigen chinesischen Markt, gerät der vor allem von den deutschen Herstellern vorangetriebene CCS-Standard in Asien ins Hintertreffen. Damit würden auch die Aussichten schwinden, weltweit Marktführer zu werden.

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