Produktion BMW Leipzig: Vollausbau des Presswerks

Redakteur: Thomas Günnel

Das BMW Werk Leipzig hat Ende November die vierte Großpresse am Standort in Betrieb genommen. Das Werk erreicht damit den geplanten Vollausbau des Presswerks. Zulieferer der Presse ist der Göppinger Ausrüster Schuler.

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BMW hat im Werk Leipzig Ende November in Anwesenheit des Leipziger Oberbürgermeisters Burkhard Jung (r.) seine vierte Großpresse in Betrieb genommen.
BMW hat im Werk Leipzig Ende November in Anwesenheit des Leipziger Oberbürgermeisters Burkhard Jung (r.) seine vierte Großpresse in Betrieb genommen.
(Foto: BMW/Christoph Busse)

Insgesamt vier Großpressen und zwei Coilanlagen stehen jetzt zur Fertigung von Karosseriebauteilen bereit. Der Aufbau des Leipziger Presswerks startete im Jahr 2009 mit der weltweit ersten Highspeed-Servopresse, die Pressteile in einer bis dahin nicht gekannten Geschwindigkeit und Effizienz herstellen kann. Dieser folgten 2013 eine zweite und dritte Großpresse. Die Inbetriebnahme der vierten und letzten Highspeed-Servopresse nahmen der Leiter des Bereichs „Lackierte Karosserie“ im BMW Werk Leipzig, Peter Weber, und Oberbürgermeister Burkhard Jung gemeinsam vor. „Der Vollausbau unseres Presswerks markiert einen weiteren Meilenstein in der Geschichte unseres Werks: Damit erhöhen wir am Standort die Wertschöpfungstiefe, schaffen weitere sichere Arbeitsplätze und stärken die Rolle des Werks Leipzig in unserem internationalen Produktionsnetzwerk“, sagte Weber.

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Pressteile vor Ort herstellen

Das BMW Werk Leipzig konnte mit dem Presswerksausbau in den vergangenen zwei Jahren knapp 190 neue Arbeitsplätze schaffen – zusätzlich zu den 150 bereits seit 2009 existierenden Arbeitsplätzen durch die erste Großpresse. Die Erweiterung des Presswerks folgt der „Presswerk-On-Site-Strategie“ der BMW Group. Danach werden möglichst alle am Standort benötigten Pressteile unmittelbar vor Ort hergestellt und direkt der Karosserieproduktion zugeführt.

Fertigungszeit und Flächenbedarf fast halbiert

Die nunmehr vier Highspeed-Servopressen im BMW Werk Leipzig sind laut Schuler die weltweit modernsten und schnellsten Anlagen ihrer Art. Mit bis zu 10.300 Tonnen Gesamtpresskraft und bis zu 23 Hüben pro Minute verarbeiten sie höher- und hochfeste Stähle im Rekordtempo. Auch die Verarbeitung von Aluminium ist möglich. Im Vergleich zu herkömmlichen Presstechniken fallen die Fertigungszeit pro Einheit sowie der Flächenbedarf innerhalb des Werkes um rund die Hälfte geringer aus. Zugleich sinken laut BMW der Energieverbauch um bis zu 20 bis 60 Prozent je Arbeitsschritt und die Geräuschemissionen von 92 auf 80 Dezibel.

Nach der Inbetriebnahme der ersten Highspeed-Servopresse in Leipzig im Jahr 2009 folgte parallel zum weiteren Ausbau in Leipzig der Aufbau solcher Großpressen in den BMW Werken München, Regensburg, Dingolfing und Tiexi (Shenyang/China). Die BMW Group investierte im Presswerk Leipzig bislang insgesamt 320 Mio. Euro und schuf 340 Arbeitsplätze.

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