Elektrolyse Für grünen Wasserstoff: Bosch entwickelt Anlagen zum Aufbereiten von Wasser
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Grüner Wasserstoff soll auch in entlegenen Gebieten, auf dem Meer oder in der Wüste entstehen. Bosch entwickelt dafür Anlagen zum Aufbereiten von Wasser.

Bosch entwickelt Anlagen zur Wasseraufbereitung „speziell für abgelegene Gebiete und Offshore-Standorte“. Das meldet der Zulieferer in einer Mitteilung. In thermischen und elektrochemischen Verfahren entziehen die Anlagen dem Wasser Mineralien, um hochreines Wasser zu erhalten. Der Aufbereitungsprozess funktioniert laut Unternehmen ohne Filtermedien und ohne zusätzliche Chemikalien.
Hintergrund: Elektrolyseure benötigen bei der Herstellung von Wasserstoff hochreines Wasser. „Verunreinigungen im Wasser können Elektrolyseure in kürzester Zeit funktionsuntüchtig machen“, erklärt Wolfgang Schleifenbaum, Leiter des Produktbereichs Wasserstoff bei Bosch Manufacturing Solutions. Der Geschäftsbereich hat die Anlagen entwickelt.
Künftig wird Wasserstoff in Regionen gewonnen, in denen der Wind kräftig weht oder die Sonne zumeist scheint – zum Beispiel in Afrika, Südamerika oder Nordeuropa. Offshore auf dem Meer oder in der Wüste sind die Herausforderungen laut Bosch besonders anspruchsvoll: salzhaltiges Wasser, hohe Wasserhärte und beträchtliche Entfernungen zu den technischen Anlagen erschweren die Wasseraufbereitung.
Prognose: 500 Anlagen jährlich ab 2035
Der Zulieferer prognostiziert einen Bedarf für seine Spezialanlagen von weltweit jährlich 500 ab dem Jahr 2035. „Grüner Wasserstoff ist nur dann nachhaltig, wenn bei seiner Erzeugung keine Kollateralschäden für die Umwelt entstehen, zum Beispiel durch Emission von Chemikalien in unsere bereits stark belasteten Gewässer“, sagt Schleifenbaum.
Um die Pariser Klimaziele zu erreichen rechnet Bosch ab dem Jahr 2050 mit einem jährlichen Prozesswasserbedarf von circa vier Kubikkilometer für die Elektrolyse. Das ist mehr als das Volumen des Starnberger Sees. Auch in Deutschland sind die Pläne ambitioniert: Die Bundesregierung will nach eigenen Angaben bis 2030 H2-Elektrolyseure mit einer Leistung von zehn Gigawatt installieren. Die Elektrolyseleistung in der EU soll bis zum Jahr 2030 etwa 40 Gigawatt betragen; entstehen sollen laut EU-Kommission bis zu zehn Millionen Tonnen erneuerbarer Wasserstoff.
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Klimaschutz
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Die Technologie für die Wasseraufbereitung für Elektrolyseure hat Bosch an den Standorten Renningen, Stuttgart-Feuerbach und Budweis entwickelt. Externe Pilotprojekte sollen im Laufe dieses Jahres hinzukommen. Der Marktstart der Anlagen ist für das Jahr 2024 geplant.
Bosch entwickelt bereits Technik für das Erzeugen, Komprimieren, Speichern und Anwenden von Wasserstoff für unterschiedliche Sektoren.
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