Elektromobilität Byton: Auf Kurs zur Serienproduktion 2019
Byton will noch in diesem Jahr mit der Serienproduktion seines ersten Autos beginnen. Der Chef des deutsch-chinesischen Herstellers, Carsten Breitfeld, sagte auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas aber auch: „Autos bauen und verkaufen, das ist ein auslaufendes Geschäftsmodell“.
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Byton präsentiert auf der Consumer Electronics Show (CES) 2019 in Las Vegas bis 12. Januar 2019 erstmals Details zum ersten SUV-Serienmodell, dem Byton M-Byte. Besonders hervorgehoben wird dabei die Gestaltung des Cockpits mit einer Reihe neuer Technologien für das Human-Machine-Interface, die „Schnittstelle“ zwischen dem Menschen und seinem Auto. Byton-Fahrzeuge werden für eine Zukunft entwickelt, in der Mobilität immer mehr zum digital vernetzten Erlebnis wird.
„Der Byton M-Byte spiegelt die Transformation des traditionellen Autos in ein Smart Device der nächsten Generation wider“, sagt Carsten Breitfeld, CEO und Mitgründer von Byton. „Das erreichen wir durch die Kombination unserer flexiblen Elektroauto-Plattform und unserem digitalen Angebot Byton Life." So ist das Digitale Cockpit „Bytons Shared Experience Display“ (SED) mit 48-Zoll laut dem Unternehmen das weltweit größte Cockpit-Display in einem Serienauto. Das SED zeigt neben Fahrzeuginformationen auch individuelle digitale Inhalte.
Deutschland für Byton „strategisch wichtig“
Nach Las Vegas brachte Byton auch das Konzept des Sedans K-Byte mit, eines geplanten zweiten Modells auf der Plattform, das im vergangenen Sommer zuerst in Shanghai vorgestellt wurde. Ein Serienmodell auf Basis des K-Byte-Konzepts sei für 2021 geplant und ein drittes Fahrzeug für 2023, sagte Breitfeld. Byton strebe weiterhin eine jährliche Produktion von 300.000 Fahrzeugen innerhalb von vier Jahren an.
Byton will im Schlussquartal 2019 die Serienproduktion des SUV in China starten und die Fahrzeuge zunächst auch nur dort verkaufen. Für das dritte Quartal 2020 ist zum Preis von rund 45.000 Dollar der Markteintritt in den USA und in etwa zeitgleich auch in einigen europäischen Ländern geplant. Deutschland werde darunter sein, versicherte Breitfeld. „Das ist für uns strategisch wichtig.“ Von den Stückzahlen her werde Deutschland zwar bei weitem nicht der wichtigste Markt sein. Byton rechne damit, rund die Hälfte seiner Produktion in China zu verkaufen und mehr als ein Viertel in den USA. Aber: Wer mit deutschen Premium-Herstellern konkurrieren möchte, müsse auch in deren Heimatmarkt Präsenz zeigen, betonte der Byton-Chef.
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Elektromobilität
Byton Concept: Alleskönner und Auto der Zukunft?
Byton: Für künftige Geschäftsmodelle aufgestellt
„Autos bauen und verkaufen, das ist ein auslaufendes Geschäftsmodell“, sagte Breitfeld. Man werde stattdessen - ähnlich wie im Smartphone-Geschäft - die Auto-Hardware als Plattform nutzen, um den Kunden digitale Angebote und Fahrdienste zu verkaufen. „Das ist das eigentliche Geschäftsmodell der Zukunft, dafür haben wir auch die Firma aufgebaut.“ Byton sehe sich als Start-up besser für diesen Wandel aufgestellt als etablierte Autokonzerne: „Ein Unternehmen mit 150.000 oder 250.000 Mitarbeitern wird sich extrem schwer tun, sein Geschäftsmodell komplett umzubauen.“
Byton prüfe auch Alternativen zur Produktion in China für Exporte in die USA für den Fall, dass Mitte 2020 die angekündigten amerikanischen Strafzölle für Produkte aus dem Land gelten sollten. Byton wäre nach aktuellem Stand von einem 25-prozentigen Aufschlag betroffen. Mögliche Optionen wären eine Produktion in Südkorea oder eine Endmontage in den USA selbst. „Aber es ist jetzt noch zu früh, eine konkrete Entscheidung zu treffen.“
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Elektromobilität
„Sind Konkurrenz von BMW, Mercedes und Audi“
2019 wird ein „entscheidendes Jahr für Byton“
„Wir machen beim Bau unseres Werks in Nanjing und bei der Erprobung mit Prototypen sehr gute Fortschritte“, sagt Daniel Kirchert, Präsident und Mitgründer von Byton. „2019 wird ein entscheidendes Jahr für Byton und unser globales Team unternimmt alle Anstrengungen, um unser Ziel der Serienproduktion zu erreichen.“ Das Byton-Werk im Chinesischen Nanjing wird im Laufe des Jahres fertiggestellt und ist mit hochmodernen Produktionsanlagen globaler Partner wie Aida Engineering aus Japan sowie Kuka und Dürr aus Deutschland ausgestattet. Byton arbeitet mit Investoren wie FAW und CATL sowie renommierten Automobilzulieferern wie Bosch, BOE und Faurecia zusammen.
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