Kunststoffhersteller Covestro vor Verkauf an Abu Dhabi

Quelle: dpa Lesedauer: 2 min

Covestro führt mit dem Ölkonzern Adnoc aus Abu Dhabi „ergebnisoffene Gespräche“ über eine Übernahme.

(Bild: Covestro)

Der Chemiekonzern Covestro will nach wochenlangen Spekulationen über ein Interesse von Abu Dhabi National Oil (Adnoc) nun mit dem Ölkonzern reden. Der Covestro-Vorstand beschloss im Hinblick auf das von Adnoc bekundete Interesse „ergebnisoffene Gespräche“ aufzunehmen, teilte der Dax-Konzern mit.

Damit können beide Unternehmen über Details einer möglichen Akquisition diskutieren. Zuletzt war in Medien die Rede davon, dass Adnoc informell 60 Euro je Aktie in Aussicht gestellt hätte, womit Covestro mit 11,6 Milliarden Euro bewertet würde.

Wie hoch ein Angebot ausfallen müsste, um auf Zustimmung von Covestro zu treffen, bleibt zunächst einmal offen. „Ob, in welcher Form und gegebenenfalls zu welchen Konditionen eine Vereinbarung zwischen den Gesprächspartnern zustande kommt, ist offen“, betonten die Leverkusener. Adnoc begrüßte die Gesprächsbereitschaft von Covestro.

Bisher keine direkten Gespräche

Spekulationen über ein Interesse von Adnoc gibt es schon seit Mitte Juni, damals hatten die Aktien noch um etwa 40 Euro gekostet. Das Management um Covestro-Chef Markus Steilemann hatte seither aber jeglichen konkreten Kommentar zu dem Thema umschifft und immer wieder gesagt, Spekulationen würden nicht kommentiert. Beide Seiten haben dem Vernehmen nach bisher nicht direkt miteinander gesprochen, sondern lediglich informell über Investmentbanken und Anwälte kommuniziert.

Der Zulieferer hatte zuletzt mit einer schwachen Nachfrage zu kämpfen; u. a. aus der Bauwirtschaft, bei Unterhaltungselektronik, Haushaltsgeräten und Möbeln. Covestro produziert zum Beispiel Hart- und Weichschaum-Vorprodukte, die zu Dämmmaterial, Polstern und ähnlichem verarbeitet werden. Auch harte Kunststoffe wie Polycarbonate gehören zum Portfolio.

Hintergrund zu Adnoc

Adnoc baut seit einiger Zeit sein Engagement rund um das Chemiegeschäft aus. Der Konzern fördert fast das gesamte Öl für die Vereinigten Arabischen Emirate. Er hat Investitionspläne in Höhe von 150 Milliarden US-Dollar (140,2 Mrd. Euro), um sein Geschäft in den Bereichen Erdgas, Chemikalien und saubere Energie weltweit zu erweitern.

Denn die Ölproduzenten am Persischen Golf wollen ihr bisher auf den Verkauf von Rohöl, Benzin und Diesel konzentriertes Geschäft auf eine breitere Basis stellen. Außerdem versucht Adnoc so, seine Position in der Konkurrenz mit dem Ölkonzern Saudi Aramco zu verbessern. Im vergangenen Jahr hatte Adnoc bereits Anteile am österreichischen Öl- und Gaskonzern OMV erworben.

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