Elektromobilität Elektro-Highway in Hessen kämpft mit Problemen
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Die Erprobung von Elektro-Lkw, die per Oberleitungen mit Strom versorgt werden, verläuft schleppend. Erst hat ein Unfall einen Teil der Teststrecke lahm gelegt, jetzt kommen weitere Lkw nicht zur Auslieferung.

Knapp ein Jahr nach dem Start des ersten deutschen Elektro-Highways in Südhessen läuft auf der Teststrecke längst nicht alles nach Plan. Schuld daran hat auch hier die Corona-Krise. Eigentlich sollten mittlerweile vier der fünf Oberleitungs-Hybrid-Laster auf der Teststrecke zwischen Langen und Weiterstadt unterwegs sein, doch nach wie vor sammeln nur zwei der Spezial-Lkws Daten für den mehrjährigen Versuch. Zusätzlich ist die fünf Kilometer lange Teststrecke in einer Fahrtrichtung nach einem Unfall im Januar außer Betrieb.
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Wirtschaft
Krisentelefonat zwischen Autobossen und Merkel wegen Pandemie
„Die beiden Fahrzeuge sind bereits in Deutschland und haben die ersten Tests erfolgreich abgeschlossen“, sagte Frauke Werner von der projektleitenden Verkehrsbehörde Hessen Mobil der „Deutschen Presse-Agentur“. Allerdings werde sich die Auslieferung an die Speditionen wegen der aktuellen Krisen-Situation verzögern. Die Lastwagen werden von Scania in Schweden gebaut. „Die Mitarbeiter der Firma Scania dürfen bereits seit einigen Wochen nicht reisen und aktuell können weder die letzten erforderlichen Fahrzeugtests, noch die Fahrerschulungen durchgeführt werden.“ Es sei mit einer mehrwöchigen Verschiebung zu rechnen.
Weniger Testfahrten als geplant
Wegen eines Unfalls Ende Januar sei zudem die Teststrecke in einer Fahrtrichtung außer Betrieb. Dies habe natürlich Auswirkungen auf den Umfang der Testfahrten. „Die Instandsetzung der bei dem Unfall beschädigten Anlage verzögert sich, da aufgrund der Reisebeschränkungen die Reparaturarbeiten von den Spezialteams nicht durchgeführt werden können“, sagte Werner. Die Zahl der täglichen Testfahrten sei somit eingeschränkt. Erste Testergebnisse würden sich damit voraussichtlich auch verschieben.
Auf der Strecke können Lkw seit Anfang Mai vergangenen Jahres mit einem Stromabnehmer an eine Oberleitung andocken und Strom tanken. So werden bei voller Fahrt die Batterien aufgeladen. Es sollen Auswirkungen auf den Verkehr, ökologische und ökonomische Aspekte und der Mehraufwand für die Straßenmeistereien untersucht werden.
Oberleitung ohne Strom
Das Bundesumweltministerium hat die fünf Kilometer lange Strecke zwischen Langen und Weiterstadt mit knapp 14,6 Millionen Euro finanziert. Weitere rund 15 Millionen Euro sollen in Datensammlungen und Auswertungen fließen.
Auch in Niedersachsen ist seit wenigen Wochen ein Elektro-Highway in Betrieb. Auf der A1 zwischen Reinfeld und dem Autobahnkreuz Lübeck ist mehrmals täglich der erste Hybrid-Lkw einer Reinfelder Spedition unterwegs. Nicht immer funktioniert die Technik reibungslos. „Heute Morgen war in der Oberleitung zunächst kein Strom“, berichtet Gramkow. Der Grund: Wegen einer Baustelle direkt unter der Oberleitung war der Strom aus Sicherheitsgründen abgeschaltet worden.
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