Fahrbericht Q4 E-Tron: Audis Einstiegs-E-Auto
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Der Q4 E-Tron ist Audis E-Auto für den Massenmarkt. Die Argumente: schickes Design, kompakte Abmessungen, hohe Reichweite und agile Fahreigenschaften.

Manch einer mag sich von Audi vielleicht einen elektrischen A2 als Einstieg in die Elektromobilität gewünscht haben, klein, wendig, leicht und ideal als City-Stromer. Doch diesen „Vorsprung durch Technik“ haben sich die Ingolstädter schon vor sieben Jahren von den Kollegen aus München in Form des BMW i3 nehmen lassen.
Stattdessen startet Audi im Juni mit einem SUV, knapp 4,60 Meter lang und über zwei Tonnen schwer. Der Q4 E-Tron fährt laut Projektleiter Klaus Bugelnig „noch in der Kompaktklasse“ und soll dadurch „für eine breitere Kundschaft erreichbar sein“ als dies bei einem elektrischen Kleinwagen der Fall wäre, aber auch als bei den beiden bereits auf dem Markt befindlichen Modellen E-Tron und E-Tron GT. Zudem kostet der Q4 E-Tron etwa halb so viel wie seine größeren Luxus-Brüder.
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Einstiegspreis bei gut 40.000 Euro
Sein Preis beginnt bei 41.900 Euro – für den 35 E-Tron, der allerdings erst gegen Ende dieses Jahres zu haben sein wird. Zu schaffen war dies, weil Audi keine neue Plattform entwickeln musste und auf viele Gleichteile setzen konnte. Denn die Basis für den Q4 E-Tron, der sogenannte MEB-Baukasten, stammt von der Mutter Volkswagen. Ihn nutzen bereits VW für den ID 4 und Skoda für den Enyaq iV. Allerdings steigt Audi als Premium-Tochter leistungsmäßig etwas höher ein, nicht bei 109 kW/148 PS, sondern bei 125 kW/170 PS.
Der Q4 35 E-Tron hat lediglich einen E-Motor auf der Hinterachse, fährt also mit Heckantrieb. Darüber rangieren der Q4 40 E-Tron mit 150 kW/204 PS und ebenfalls Heckantrieb ab 47.500 Euro. Das vorläufige Topmodell der Baureihe heißt Q4 50 E-Tron quattro – ab 52.900 Euro. Hier sitzt zusätzlich noch ein Elektromotor auf der Vorderachse. Beide Motoren zusammen liefern eine Systemleistung von 220 kW/299 PS und machen aus dem Elektro-SUV schon fast einen Sportwagen.
Nicht mehr zurück zu Diesel oder Benziner
Lediglich 6,2 Sekunden dauert der Sprint von null auf 100 km/h. Nur mit dem Unterschied, dass im Q4 E-Tron alles sehr leise und geschmeidig von sich geht. Audi hat hier großen Aufwand bei Federungs- und Geräuschkomfort betrieben. Die Souveränität, die ein E-Auto in diesem Segment an den Tag legt, bleibt immer wieder faszinierend. Wer dieses entspannte Fahrgefühl einmal erlebt hat, wird vermutlich nie wieder zurück zu einem Diesel oder Benziner wechseln.
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Auch das Thema Reichweitenangst zählt nicht mehr als Gegenargument. Mit der größten Batterie (76,6 kWh Kapazität) und dem 150-kW-Motor schafft der Q4 nach WLTP-Zyklus 520 Kilometer. Über 400 Kilometer sollten somit im Alltag drin sein. Wer mehr im Kurzstrecken- und Stadtverkehr unterwegs ist, dem bietet Audi eine Batterie mit 51,5 kWh an. Das reduziert den Aktionsradius zwar um etwa 100 Kilometer, spart aber 5.600 Euro beim Kauf.
Wendekreis kleiner als beim Audi A1
Überrascht hat uns die Wendigkeit des Q4 E-Tron. Weil E-Motoren deutlich kleiner sind als Verbrenner, können die Vorderräder weiter einschlagen. Heraus kommt dabei ein Wendekreis, der mit 10,2 Metern sogar jenen des Audi A1 unterbietet. In Parkhäusern ein riesiger Vorteil.
Ebenso überrascht das großzügige Raumangebot. Der Grund liegt einmal mehr in der MEB-Elektro-Plattform. Weder Verbrennungsmotor, noch Getriebe oder Abgasanlage nehmen Platz weg. Auch ein Mitteltunnel fehlt. „Innen erreicht der Q4 E-Tron fast die Maße eines Q7, obwohl die Außenlänge nur zwischen Q3 und Q5 liegt, das Kofferraumvolumen entspricht dem eines Q5“, erklärt Klaus Bugelnig. In Zahlen: 520 bis 1.490 Liter.
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